Zu dem Bericht „Stadtrat zum Handeln aufgefordert – DenkOrt Deportationen“ in der Ausgabe vom 17. Februar erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift
2019, zum 750. Ortsjubiläum von Trappstadt, wurde in mühevoller Kleinarbeit eine Chronik von Michael Böckler erstellt. Der Beitrag „Jüdische Mitbürger werden deportiert“ beginnt wie folgt: Am 24. April 1942 werden die letzten jüdischen Mitbürger aus Trappstadt „evakuiert“. Max Ackermann, sowie Berta und Regina Oberbrunner wurden auf einem offenen Leiterwagen aus dem Dorf gebracht, nach Würzburg überführt und ein paar Tage später nach einem Massentransport in Ostpolen ermordet.
Beim Lesen dieser Zeilen bekomme ich eine Gänsehaut. Wie konnte so etwas Unsägliches passieren? Hanns Friedrich schreibt in seinem Artikel „Gedenken ist angebracht“. Ich sage: Gedenken ist Pflicht! Die Erinnerungskultur muss für alle Generationen unbedingt am Leben gehalten werden. Aus Mitbürgern wurden „Gefangene“ aus „Gefangene“ wurden „Ermordete“ aus „Ermordeten“ wurden „Namen“. Und jetzt sollen die Namen und der Tod dieser Menschen verblassen?
Ich hoffe, dass die Stadträte aus Bad Königshofen und die Marktgemeinderäte aus Trappstadt die aktuelle Beschlusslage noch einmal überdenken. Ich fände es mehr als schade, wenn zwei Kommunen aus dem Grabfeld keinen Beitrag zum „DenkOrt Deportation“ in Würzburg leisten.
Mathias Gerstner
97633 Trappstadt