Zum Artikel "500 Teilnehmer beim Spaziergang" vom 22. Dezember erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:
Der sogenannte „Spaziergang“ am Montagabend dieser Woche ist von der Polizei wieder „wohlwollend begleitet“ worden. Mir fehlt für dieses defensive Verhalten jegliches Verständnis. Wer eine Veranstaltung dieser Größe nicht anmeldet, keine verantwortlichen Ansprechpartner benennt und sich darüber hinaus nicht an aktuell geltende Regeln (Abstand halten, Masken tragen) hält, kann und darf sich in unserer Demokratie nicht auf Grundrechte wie Demonstrationsrecht und Versammlungsfreiheit berufen.
Unsere Ordnungsbehörden sind im Gegenzug konsequenterweise aufgerufen, Verstöße unmittelbar vor Ort zu verhindern und Daten widerrechtlich handelnder Personen zur Einleitung von Ordnungsstrafen sofort festzustellen. Dies gilt um so mehr, wenn auch noch „verstärkende Kräfte“ verfügbar und vor Ort sind.
Ich fordere alle Impfverweigerer auf, für den Fall einer coronabedingten Erkrankung jetzt vorbeugend eine eidesstattliche Erklärung abzugeben, keine intensivmedizinische Behandlung und Pflege in Anspruch zu nehmen. Dann, aber auch nur dann, können wir uns gerne über „Sinn und Unsinn“ von Schutzimpfungen unterhalten.
Karlheinz Lottig
97616 Bad Neustadt
Aber all dies trifft bei uns nicht zu; jeder kann unter Beachtung der Gesetzeslage sein verfassungskonformes Recht wahrnehmen. Dazu gehören jedoch auch die gesetzlichen Pflichten.
Eine entscheidende Rolle zur Anzahl der Teilnehmer spielen auch Behörden und die Presse (z.B. Polizei, Mainpost). Eindeutige Hinweise und Presseveröffentlichungen im Vorfeld sorgen fuer zusätzliche Zuläufe (von leichtgläubigen Mitläufern), da braucht es gar keine Chat-Gruppen im Background mehr.
Alle Beteiligten sollten sich bitte mal intensiv und in Ruhe den Kant’schen Freiheitsbegriff zu Gemüte führen: „Meine persönliche Freiheit endet dort, wo ich die Freiheit (und Gesundheit) Anderer gefährde".
Frohe Weihnachten !!
Und auch wenn ich mich nicht mit Biontec, Moderna, AZ oder sonstewas impfen lassen möchte: dennoch gelten die gleichen Regeln bezüglich Demonstrationen für mich wie für den, der sich hat impfen lassen. Wer das nicht einsieht, der hat etwas ganz Grundlegendes nicht verstanden!
Auch wenn ich Sorgen habe: ich kann meine Sorgen regelkonform zum Ausdruck bringen. Und dann bin ich sofort dabei und sage nicht: deine Sorgen sind Müll, Du spinnst! - Sondern ich kann mich im Rahmen der sinnvollen Regeln austauschen und einander ernstnehmen.
Auch friedliche Großveranstaltungen sind anzumelden. Die Erfahrungen aus anderen Orten zeigen ja, dass gerade Veranstaltungen dieser Art inzwischen all zu oft nicht friedlich bleiben. Hierfür brauchen die Behörden Ansprechpartner und auch Verantwortliche - und das hat dann nichts mit Grundrechtseinschränkungen zu tun.
Anonym die Meinung kundtun, ohne Verantwortung dafür zu übernehmen, ist feige und hat nichts mit demokratischem Diskurs zu tun.