Zum Bericht über die Stadtratssitzung in Bad Neustadt vom 27. April 2020 erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung der aktuellen Wahlperiode leider erneut dem Umbau einer Pension im Kurviertel zum Wohnheim zugestimmt. Es werden im Waldhotel Vogel, einem Bau mit einer geschätzten Wohnfläche von mindestens 800 Quadratmetern, acht Wohnungen für Erwachsenen-WGs errichtet.
Wie der Bericht aber schon andeutet - denn „kleine Wohneinheiten“ sollen es ja werden - ist die Aufteilung in acht Wohnungen nur ein krummer Kniff des Investors, um sich die Zustimmung der Stadt zu sichern. Am Ende werden in diesem Gebäude an die 40 bis 60 Personen untergebracht sein. Die Behauptung, ein derartiges Vorhaben füge sich in die „Eigenart der näheren Umgebung“ von Mühlbach-Bad Neuhaus ein, ist lachhaft.
Die Baupläne wurden auch nicht den Nachbarn vorgelegt, mir sind sie jedenfalls nicht bekannt. Deshalb kann ich auch nicht nachvollziehen, wo 13 PKW-Stellplätze nachgewiesen wurden. Ein Blick in öffentlich zugängliche Pläne und Luftbilder zeigt, dass nur neun Stellplätze vorhanden sind, dazu vier weitere auf einem angrenzenden Grundstück.
Dass die Stellplätze dann auch noch die einzige Feuerwehrzufahrt blockieren – sei‘s drum. Die Neuschter Feuerwehr wird im Brandfall (am Waldrand!) eben mit einem Löschflugzeug anrücken müssen. Diese fragwürdige Entscheidung wurde mit immerhin fünf Gegenstimmen getroffen.
Unter den Bürgern der Stadt findet dieser Bauantrag meiner Meinung nach jedenfalls keinerlei Zustimmung. Vom Altenheim aus über den Waldweg führt ein öffentlicher Spazierweg (leider ziemlich zugewachsen) links am Waldhotel vorbei in den Wald Richtung Dürrnhof. Vielleicht hätten einige Stadträte sich das Objekt erst einmal näher anschauen sollen, bevor sie leichtfertig die Hand dafür heben.
Florian Kelemen
97616 Bad Neustadt
Vom anvisierten Klientel wohnen ja auch schon einige in diesem Bereich (wie auch "übern Hügel" in der Waldsiedlung). Immerhin, dieses Jahr gabs noch keine Partymusik, die man bis zum Schloßhotel hört. Ersatzweise laufen die Bewohner mit dem Akkulautsprecher lärmend den Waldweg hinunter. Und das ist ganz sicher nicht die "Eigenart der näheren Umgebung", weshalb eine Bürgerinitiative schon vor einiger Zeit auf die Problematik aufmerksam gemacht hat. Inklusive Eingabe an den Stadtrat. Auch auf das Kernproblem wurde hingewiesen: dass man hier einfach Menschen ablädt, ihnen aber keine Betreuung und Hilfe im notwendigen Maß zukommen lässt. Siehe u.a. Berichterstattung zur Waldsiedlung...