Zum Artikel 'Längst aus dem Dunkeln der Geschichte geholt' erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
Da H. Wagner als Historiker in bester Schwarz-Weiß-Manier nur die Kategorien Laienhistoriker/Dilettantenhistoriker oder Fachhistoriker kennt und, anerkannt und auf Anerkennung bedacht, zu letzteren, übrigens völlig zu Recht gehört, kann er sich in seinem Beitrag durchaus als "die deutsche Eiche" sehen. Er vermittelt mit dem unausgeführten Fortsetzungssatz dieses Bildes allerdings auch Haltungen, die wenig mit Demut, Selbstbescheidung, Anerkennensfähigkeit, Toleranz und Respekt gegenüber von ihm minder eingestuften Fachhistorikern und Nicht-Fachhistorikern zu tun haben. Souveränität sieht für mich anders aus.
Seine reflexhafte, belehrende Banalreaktion auf den für ihn anstößigen Satz des Artikels läuft völlig an der Sache vorbei. Sie läßt ihn übersehen, dass ich (wenigstens Vornamen bitte richtig zitieren!) gar nicht, wie er unterstellt, einen Allein-und Neuerungsanspruch als "protos heuretäs" formuliert habe: H. Wagner widerspricht sich nämlich selbst, wenn er anschließend eine Reihe von Autoren nennt – in aller Bescheidenheit sich selbst an 1. Stelle - , die schon länger vor mir, jeder auf seine spezifische Art und Weise, ebenfalls Licht in das Dunkel des Grabfeldes zu bringen versucht oder gebracht haben.Das versuche auch ich. Damit hat anscheinend H. Wagner ein Problem, ich jedenfalls nicht.
Manfred Firnkes
Herbstadt