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Mellrichstadt
Lebensmittel und Energie werden teurer: So versuchen 6 Menschen aus dem Streutal aktuell Kosten einzusparen
Essen, Heizen und Autofahren – in all diesen Bereichen sind die Preise deutlich angestiegen. Welche Auswirkungen hat der Anstieg auf das Leben der Menschen in der Rhön?
An der Umfrage zu Einsparpotenzialen beteiligten sich (von links) Johanna Helle, Gerald Sick, Brigitte Möller, Ilona Schultheis, Kerry Wisdom und Kalle Frank.
Foto: Kai Kunzmann | An der Umfrage zu Einsparpotenzialen beteiligten sich (von links) Johanna Helle, Gerald Sick, Brigitte Möller, Ilona Schultheis, Kerry Wisdom und Kalle Frank.
Kai Kunzmann
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:22 Uhr

Erhöhte Heizkosten, steigende Lebensmittelpreise und eine Inflationsrate auf Rekordniveau. Die Lebenshaltungskosten werden immer teurer. Für viele Haushalte eine große Herausforderung, die es irgendwie zu meistern gilt. In welchen Bereichen sparen die Streutaler Bürgerinnen und Bürger? 6 Personen aus Mellrichstadt und Umgebung verraten, worauf sie verzichten und wo der eine oder andere Euro gespart wird.

1. Kalle Frank aus Mellrichstadt: "Ich versuche, Unnötiges beim Lebensmittelkauf wegzulassen."

Kalle Frank fährt jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit. Dadurch spart er sich nicht nur Geld, sondern hat auch noch Spaß am Arbeitsweg.
Foto: Kai Kunzmann | Kalle Frank fährt jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit. Dadurch spart er sich nicht nur Geld, sondern hat auch noch Spaß am Arbeitsweg.

Bei Kalle Frank aus Mellrichstadt ist beinahe alles gleichgeblieben, lediglich sein Heizverhalten hat sich verändert. "Beim Einkaufen habe ich davor schon auf Angebote geachtet und auf unnötige Lebensmittel verzichtet. Auf die Arbeit fahre ich schon lange mit dem Fahrrad. Nur beim Heizen versuche ich bewusst zu sparen und lasse die Heizungen deshalb öfters mal aus", so der 30-Jährige.

2. Brigitte Möller aus Mellrichstadt: Selbstgemachter Kuchen statt Gebäck von der Konditorei

Brigitte Möller isst gerne Kuchen. Weil sie darauf nicht verzichten will, backt die Mellrichstädterin nun häufiger zu Hause.
Foto: Kai Kunzmann | Brigitte Möller isst gerne Kuchen. Weil sie darauf nicht verzichten will, backt die Mellrichstädterin nun häufiger zu Hause.

Brigitte Möller aus Mellrichstadt versucht da zu sparen, wo es möglich ist. "Ich achte im Moment sehr darauf, dass ich alles, was ich kaufe, auch aufbrauche", so die 66-Jährige. Sofern sie nicht zwingend mit dem Auto fahren muss, benutzt sie ihr Fahrrad oder geht zu Fuß: "An der Tankanzeige meines Autos macht sich die Umstellung schon deutlich bemerkbar", erklärt sie. Normalerweise geht die Mellrichstädterin oft und gerne zum Bäcker, doch seitdem die Preise gestiegen sind, nicht mehr. "Ich backe jetzt einfach daheim meinen Kuchen und spar mir so den Besuch beim Bäcker."

3. Gerald Sick aus Mellrichstadt: "Ich muss zum Glück nicht jeden Cent zweimal umdrehen."

Gerald Sick versucht das Autofahren weitestgehend zu vermeiden. Seine Einkäufe erledigt er deshalb zu Fuß.
Foto: Kai Kunzmann | Gerald Sick versucht das Autofahren weitestgehend zu vermeiden. Seine Einkäufe erledigt er deshalb zu Fuß.

Für Gerald Sick aus Mellrichstadt ist die aktuelle Situation kein Problem. Schon vor den Preisanstiegen hat er sparsam eingekauft und gelebt. "Ich gehe immer zu Fuß zum Einkaufen, fahre relativ viel Bahn und versuche, das Autofahren möglichst zu meiden. Ich muss zum Glück nicht jeden Cent zweimal umdrehen", so der 56-Jährige. Nachts schaltet er die Heizung aus, um die Gasrechnung so klein wie möglich zu halten. Aus seinem Umfeld bekommt er immer wieder mit, wie schwierig die Lage für viele andere ist: "Einige meiner Bekannten haben sich nach neuen Wohnungen umgeschaut, da sie sich ihre aktuellen Mietpreise vielleicht bald nicht mehr leisten können. Manche haben mit den steigenden Lebensunterhaltungskosten richtig zu kämpfen."

4. Kerry Wisdom aus Mellrichstadt plant vor seinem Einkauf genau, welche Lebensmittel er zum Kochen braucht

Kerry Wisdom überlegt sich seit dem Preisanstieg vorher genau, was er im Supermarkt kaufen will.
Foto: Kai Kunzmann | Kerry Wisdom überlegt sich seit dem Preisanstieg vorher genau, was er im Supermarkt kaufen will.

Vor einem Jahr noch hat sich Kerry Wisdom vor seinem Einkauf keinen genauen Plan gemacht. Jetzt jedoch schon. "Es ist total anders. Früher habe ich das gekauft, worauf ich Lust hatte. Wenn ich heutzutage einkaufen gehe, überlege ich mir vorher genau, was ich kochen will und welche Zutaten ich dafür brauche." Nur in seinem Wohnzimmer dreht der 30-Jährige die Heizung auf. Für den Rest der Wohnung sind ihm die Heizkosten zu hoch.

5. Johanna Helle aus Bischofsheim: "Ich bin selbstständig, da kann ich leider nicht aufs Autofahren verzichten."

Johanna Helle ist beruflich auf ihr Auto angewiesen, deshalb versucht sie an anderer Stelle zu sparen: In ihrem Einkaufswagen landet nur das, was sie auch wirklich braucht.
Foto: Kai Kunzmann | Johanna Helle ist beruflich auf ihr Auto angewiesen, deshalb versucht sie an anderer Stelle zu sparen: In ihrem Einkaufswagen landet nur das, was sie auch wirklich braucht.

Johanne Helle aus Bischofsheim ist selbstständig. Ohne ihr Auto kommt sie nicht weit. "Beruflich muss ich viel fahren. Die Busverbindungen hier bei uns kann man leider komplett vergessen. Abseits der Arbeit fahre ich nur Wege, die ich auch wirklich muss", erklärt sie. Im Supermarkt kommt nur das in den Einkaufswagen, was gebraucht wird: "Auf unnötigen Luxus versuche ich, soweit es geht, zu verzichten", so die 28-Jährige.

6. Ilona Schultheis aus Mellrichstadt geht seit dem Preisanstieg nicht mehr ins Restaurant

Ilona Schultheis aus Mellrichstadt muss seit dem Preisanstieg auf ihren wöchentlichen Restaurantbesuch verzichten.
Foto: Kai Kunzmann | Ilona Schultheis aus Mellrichstadt muss seit dem Preisanstieg auf ihren wöchentlichen Restaurantbesuch verzichten.

Früher hat Ilona Schultheis gerne mal ein Restaurant besucht. Doch die Zeiten sind vorbei. "Ich kann mir das leider einfach nicht mehr leisten. Die Preise im Supermarkt sind so hoch, dass ein Restaurantbesuch mein Budget sprengen würde. Zum Beispiel der Käse, den ich immer kaufe, ist um einen ganzen Euro teurer geworden. Da kann ich nur den Kopf schütteln", sagt die 67-Jährige.

 
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