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Bad Neustadt
Lebenslanges Lernen: Wie Siemens, Jopp und Osram ihre Belegschaften fit für die Jobs der Zukunft machen
Das 20. Wirtschaftsforum Mainfranken widmet sich in der Stadthalle Bad Neustadt den Themen Bildung und Berufe. Diese befinden sich im Wandel, dem Unternehmen begegnen müssen.
Die Akteure beim 20. Wirtschaftsforum Mainfranken:  Jean Meyer, Michael Wimmel, Ivo Knahn, Ingo Hild, Pascal Heß, Hermann Weiland, Åsa Petersson, Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH, Bruno Altrichter, Hubert P. Büchs und Michael Bischof, Geschäftsführer der vbw Bezirksgruppe Unterfranken (von links).
Foto: Rudi Merkl | Die Akteure beim 20. Wirtschaftsforum Mainfranken:  Jean Meyer, Michael Wimmel, Ivo Knahn, Ingo Hild, Pascal Heß, Hermann Weiland, Åsa Petersson, Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH, Bruno Altrichter, ...
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:10 Uhr

Einen Beruf erlernen und diesen dann bis zur Rente in immer gleicher Ausprägung ausüben, das war einmal. In der heutigen schnelllebigen Zeit kann kaum noch eine Mitarbeiterin und kaum noch ein Mitarbeiter sicher sein, dass er in ein paar Jahren noch auf genau diesem Arbeitsplatz tätig sein wird.

Sich weiterentwickeln, lernen, Neues im Job oder vielleicht eine ganz neue Arbeit entdecken, ist in Zeiten des Fachkräftemangels das Gebot der Stunde. Die Unternehmen haben längst erkannt, dass Bildungsmaßnahmen für die Belegschaft immer wichtiger werden. Auf diese Weise soll die Zukunftsfähigkeit der Betriebe langfristig gesichert werden. Mit auf die Mitarbeitenden exakt zugeschnittenen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Thema: Lebenslanges Lernen

Das 20. Wirtschaftsforum Mainfranken in der Stadthalle, veranstaltet von der Bezirksgruppe Unterfranken der vbw (Vereinigung der Bayerischen Wirtschaf), diskutierte neue Konzepte in Beruf wie Bildung. Die Hybridveranstaltung, die in der Stadthalle in Präsenz oder am Computer mitverfolgt werden konnte, beinhaltete neue Konzepte, wie Unternehmen ihre Fachkräfte in Bildungsmaßnahmen schulen können und diese so fit machen für die Zukunft. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ivo Knahn, Chefredakteur der Mediengruppe Main-Post.

Begriffe wie "lebenslanges Lernen" werden zwar seit vielen Jahren an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerichtet. Mittlerweile sind aus den Aufforderungen aber Appelle geworden. Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen sind in Unternehmen längst kein Kann mehr, sondern ein Muss.

Hubert P. Büchs, Senior-Geschäftsführer der Firma Jopp und stellvertretender Vorsitzender der vbw-Bezirksgruppe Unterfranken, brachte es auf den Punkt: Der demografische wie der technologische Wandel, der fortschreitende Grad der Digitalisierung, die Anforderungen der Dekarbonisierung an die Wirtschaft und deren nachhaltiges Arbeiten verändern Betriebe wie Berufsbilder in allen Belangen.

Ohne entsprechende Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen der Mitarbeitenden ist dieser umfassende Wandel in den Unternehmen nicht zu bewältigen. Ohne entsprechende Bildungseinrichtungen der Kommunen, wie es der stellvertretende Landrat Bruno Altrichter formulierte, auch nicht. Stichworte wie 3D-Druck oder Künstliche Intelligenz fordern Unternehmen wie Mitarbeitende in Zukunft noch viel mehr als heute. Bildungseinrichtungen müssen für diese zunehmend digitalen Zukunftsthemen gewappnet werden.

Weiterbildung als Baustein der Zukunft

Bei Siemens lauten die entsprechenden Hashtags in Sachen Weiterbildung "nextwork" oder "newwork". Die Transformation der Mitarbeitenden hin zum Job der Zukunft bezeichnete Hermann Weiland, Personalleiter und HR Business Partner der Siemens AG in Bad Neustadt, als "Reise". Wurden in früheren Zeiten Teile der Belegschaft bei neuen Herausforderungen an das Unternehmen ausgetauscht, so gilt heute die Weiterbildung als Baustein der Zukunft.

"Seit 2018 binden wir die Belegschaft mit in die Prozesse ein", sagte Weiland. Siemens will hierbei genau herausfinden, welche individuellen Qualifikationen heute schon vorliegen und welche für die Zukunft benötigt werden. "Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen hierbei aber auch erreicht werden", so Weiland. "Sonst funktioniert das nicht."

Digi-Coaches helfen älteren Kollegen

In der Nähe des Arbeitsplatzes werden bei Siemens heute Kiosk-PCs und Mind-Räume eingerichtet, Trainingslaptops zur Verfügung gestellt. All dies, damit sich die Mitarbeitenden über weiterführende Qualifikationen selbst informieren können. Wenn es sein muss, helfen jüngere Digi-Coaches älteren Kolleginnen und Kollegen bei der Suche.

Die neuen Konzepte der Weiterbildung bei Siemens haben auch andere Unternehmen für sich entdeckt. Bei Osram in Schwabmünchen zum Beispiel. Der Leuchten- und Lichtspezialist hat mit dem Aus der Glühbirne hin zur LED nicht nur eine Revolution, sondern eine Evolution durchlaufen. Dieser Prozess ist noch lange nicht zu Ende. Dem müssen sich auch die Beschäftigten fügen.

"Vom Bediener im Werk zur Fachkraft, zu einem Facharbeiter", umschreibt Werkleiter Ingo Hild mögliche Weiterbildungsprozesse, die bei Osram sehr genau verfolgt und von Unternehmensseite auch sehr genau analysiert werden. "Wer bin ich, und wer bin ich morgen?" ist hierbei eine Frage, die sich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter stetig aufs Neue stellen muss. "Die Motivation, sich weiterzuentwickeln, ist das höchste Gut", betonte Hild.

Nicht allein in großen Unternehmen ändern sich die Begebenheiten, sondern auch in kleinen Firmen. "Das betrifft alle Unternehmen", sagte Hubert Büchs. "Die können sich aber ein Beispiel nehmen an den großen Firmen."

 
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