
Groß war die Anteilnahme an der Beerdigung von Karl Kirchner in Lebenhan, der 91-jährig gestorben ist. Er wurde als einer der bedeutendsten Bürger Lebenhans in den vergangenen Jahrzehnten charakterisiert. DJK, Kolpingverein und Feuerwehr waren mit Fahnenabordnungen vertreten.
Beim Sterbegottesdienst wurde das Leben Kirchners voller Engagement für die Gemeinschaft, Hilfsbereitschaft, viel Heimatliebe und Humor beschrieben. Kirchner wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf und hatte nach dem frühen Tod der Mutter und einer Dauererkrankung des Vaters schon als Jugendlicher viel Verantwortung für die Familie zu tragen. Aufgrund des Hausnamens „Liebst“ war Karl Kirchner überall vor allem als „Liebste Karl“ bekannt. Nachdem er bei Preh den Beruf des Elektrikers erlernt hatte, arbeitete er als Werkstattleiter insgesamt 47 Jahre bei der Firma Marschall in Bad Neustadt. Bei Marschall lernte er auch seine Frau Alma aus Reyersbach kennen. Aus der Ehe gingen drei Kinder und sechs Enkelkinder hervor.
Frühzeitig engagierte sich Kirchner im Dorfleben seiner Heimatgemeinde. Über drei Legislaturperioden vertrat er die Bürgerschaft im Gemeinderat. Darüber hinaus kümmerte er sich bis zur Eingemeindung ehrenamtlich als Wasserwart um die Wasserversorgung Lebenhans. Kirchner war mit federführend dabei beim erstmaligen Aufbau einer zentralen Wasserversorgung mit neuer Trinkwassergewinnungsanlage sowie beim Bau der Kanalisation mit Kläranlage in Lebenhan.
Fünf Jahrzehnte bei Kolping aktiv
In den fünf Jahrzehnten seiner Mitgliedschaft bei Kolping, war er nicht nur in der Vorstandschaft aktiv, sondern er zeigte auch sein Talent als Schauspieler in der Kolping-Theatergruppe. Bei der DJK Lebenhan wirkte er als Gründungsmitglied und viele Jahre im Vorstand mit. Dem Verein kam zudem die technische Vielseitigkeit des Verstorbenen sehr zu Gute. Karl Kirchner ist wegen seiner Verdienste einer der wenigen Ehrenmitglieder der DJK Lebenhan. Auch die Kirchengemeinde nutzte vielfältig die technischen Fähigkeiten von Kirchner. Die Hilfsbereitschaft gegenüber der Bevölkerung war legendär. Kirchner habe handwerklich immer eine Lösung gefunden. Der Nachruf für den Verstorbenen stellte seine anpackende Art und seine große Verantwortungsbereitschaft heraus.
Kinder und Jugendliche lagen Kirchner besonders am Herzen. Viele gemeinsame Schlittenpartien behielten die Kinder in seiner Wohnstraße in Lebenhan ebenso in Erinnerung, wie sein Einsatz in der sportlichen Jugendarbeit. Ein großer Dank ging auch an die Witwe von Karl Kirchner, Alma Kirchner. Der „Liebste Karl“ habe in Lebenhan sowohl in den Herzen der Menschen, wie auch im Dorf selbst viele bleibende Spuren hinlassen, wird im Nachruf resümiert.