„Wer singt, hat Spaß dabei und braucht kein Handy und kein MP3“: Mit diesem Lied wurde das Gemeinschaftskonzert der Kinderchöre der Sängergruppe Rhön-Grabfeld unter dem Motto „Hey, lasst uns singen – Jedes Kind hat eine Stimme“ eröffnet. Mitgewirkt haben die Dorfspatzen des Gesangs- und Musikvereins Großbardorf (Leitung Rosemarie Beer-Schmitt), der Kinderchor Kunterbunt des Musikvereins Heufurt (Heike Dankert), die Chorwürmer (Marianne Klemm) sowie die Chorwürmchen (Verena Will und Annika Sick) des Sängervereins Mellrichstadt sowie der Kinderchor des Sängervereins Cäcilia Stockheim (Silvia Klösel und Sonja Mühlfeld). Bereits seit Ende des vergangenen Jahres liefen die Proben für das Konzert in den teilnehmenden Chören.
Am vergangenen Samstag fand den ganzen Tag über ein gemeinsamer Workshop aller Chöre in der Oskar-Herbig-Halle statt. Dort wurde in allen Ecken gesungen, gebastelt, gespielt und gemalt. Die 60 Kinder und Jugendlichen im Alter von fünf bis zwölf Jahren waren mit voller Begeisterung dabei. Es wurden Stimmübungen unter der Leitung von Gesangspädagogin Henrike Rottmann (Münnerstadt) gemacht, Dozentin Jasmin Muhr veranstaltete Tanzspiele mit dem Nachwuchs. Außerdem gab es eine gemeinsame Probe der einstudierten Stücke unter der Leitung von Marianne Klemm (Jugendreferentin der Sängergruppe Rhön-Grabfeld).
Die Kleinsten sind am Abend sicherlich todmüde ins Bett gefallen. Auf die Frage von Moderatorin Ursula Wetzstein (Vorsitzende der Sängergruppe Rhön-Grabfeld), ob den Nachwuchssängern der Tag gefallen habe, herrschte allerdings Stille. Dies sorgte für ein Schmunzeln unter den Zuhörern. Klemm begründete dies damit, dass die jungen Akteure ihre Stimmen schonen müssten.
Am Sonntagnachmittag fand dann das große Konzert mit allen Chören statt. Ursula Wetzstein begrüßte in der vollbesetzten Halle Eltern, Großeltern und Freunde, dazu Mellrichstadts Bürgermeister Eberhard Streit, der sich als großer Fan der Chormusik bezeichnete, sowie den Sängerkreisvorsitzenden Paul Kolb aus Bergrheinfeld. Ein besonderer Dank ging an die vielen fleißigen Helfer am Samstag und Sonntag.
Zwischen den einzelnen Liedern kamen die Kinder und Jugendlichen zu Wort. Mit kurzen, teilweise nachdenklich stimmenden Texten und kleinen Geschichten machten sie auf ihre Rechte aufmerksam. 1989 wurde ein Übereinkommen über die Rechte des Kindes, kurz UN-Kinderrechtskonvention, von der UN-Generalversammlung angenommen. In diesem Jahr wurden übrigens auch die Mellrichstädter Chorwürmer gegründet. Trotzdem leben noch immer viele Kinder auf der Straße. Jede Minute sterben zehn Kinder in Afrika und Asien an Hunger. Auch in Deutschland gibt es Kinder, die nicht genug zu essen haben. Diese Probleme wurden in einigen Liedtexten aufgegriffen. Doch es ging auch lustig zu. Dass Singen Spaß macht, sah man den großen und kleinen Sängern an. Wer mitmachen will: Neue Sänger sind in den Chören immer willkommen.
Zum Abschluss bedankte sich Ursula Wetzstein bei allen Chorleiterinnen, insbesondere bei Marianne Klemm, für ihr Engagement. Auch für die jungen Sängerinnen und Sänger gab es zum Schluss ein kleines Präsent.