Den Meisten werde sicherlich noch die Alte Schule mit den Nebengebäuden Erinnerung sein und die jahrelange Frage nach einer Zukunft für dieses Gebäude und Areal, erinnerte Bürgermeisterin Sonja Reubelt. Mit der feierlichen Übergabe der Außenanlage am Haus für Alle in Langenleiten komme nun ein großes Projekt der Dorferneuerung in der Gemeinde zu einem Ende.
Die Bürgermeisterin blickte auf die Anfänge des Projektes zurück. Die großzügige Spende von einer Million Euro von Leonie und Helmut Schmitt habe es erst möglich gemacht, dass für Langenleiten mit dem Haus für Alle eine neue Begegnungsstätte geschaffen werden konnte. Dazu kam das Engagement der Bürger. Dieses Prunkstück zeige, was mit Großzügigkeit, Hilfsbereitschaft und Engagement, auch in einer kleinen ländlichen Gemeinde geleistet werden könne. Der Einsatz der Langenleitener sei dann maßgeblich dafür gewesen, dass sich mehrere Fördermittelgeber beteiligten. Die Alte Schule und benachbarte Postgarage wurden mit Unterstützung des Amtes für Ländliche Entwicklung im Jahr 2018 abgerissen. Das Haus für Alle sei 2019 fertiggestellt worden.
Verein übernimmt die Pflege
Parallel dazu liefen die Planungen für die Außenanlage. Die "Leonie- und Helmut Schmitt Stiftung" drängte auf eine schnelle Planung und Realisierung, das Haus sollte ja gleich in Betrieb genommen und vermietet werden. Mit dem Bau der Außenanlage habe dann im Oktober 2020 begonnen werden können.
Das "Haus für Alle" ist Eigentum der Stiftung, das Grundstück wurde der Stiftung im Wege eines Erbbaurechts überlassen. Die Gemeinde hat die Außenanlage erstellt und übergab diese nun zur weiteren Pflege in die Hände der Langenleitner, der Leonie und Helmut Schmitt Stiftung. Als Symbol überreichte die Bürgermeisterin an Brigitte Schmitt, als Vertreterin der Stiftung Rechen und Feger.
Brigitte Schmitt bezeichnete die Außenanlage als das "Kleid" des Hauses für Alle. Als ein Kleid, das "wirklich einzigartig schön" geworden ist. Ein besonderer Dank ging an André Keßler, der sich in ganz außergewöhnlichem Maße für die Außenanlage engagierte hat und viele gute und realisierbare Ideen einbrachte. "Du hast dich wie kein anderer eingesetzt, um das Beste für das Haus zu erreichen. Ehrenamtlich. In deiner Freizeit. Du hast uns und dem Haus unglaubliche viele Stunden deiner Lebenszeit geschenkt und tust das noch immer."
Große Fußabdrücke
Um dem Stifterehepaar zu danken und an die Geschichte zu erinnern, die Helmut Schmitt mit Langenleiten verbindet, wurde eine, vom Langenleitner Künstler Herbert Holzheimer geschaffene Skulptur enthüllt. Der "kleine Helmut" wird künftig im Eingangsbereich stehen und alle Gäste, die das Haus und die Anlage betreten begrüßen. Die Bronzeskulptur zeigt einen kleinen Jungen etwa im Alter von drei bis fünf Jahren in viel zu großen Holzschuhen. Sie soll daran erinnert, wie Helmut Schmitt als Junge in Langenleiten einige Lebensjahre verbrachte und welch große Fußabdrücke er eines Tages in dem Ort hinterlassen wird.
Über die Dimension der Anlage sprach Miriam Glanz, die die Außenanlage plante. 2500 Kubikmeter Boden wurden bewegt, 900 Quadratmeter Pflaster verlegt und 290 Quadratmeter Wege angelegt und auf 600 Quadratmeter Asphalt ausgebracht. 80 Tonnen Muschelkaltquader wurden verbaut, 18 Bäume gesetzt, 600 Bodendecker gepflanzt, Unmengen Blumensamen verteilt. 1400 Blumenzwiebeln werden noch folgen, damit die Außenanlage zu jeder Jahreszeit ein blühendes Schmuckstück werde.
Vom Amt für Entwicklung war Behördenleiter Jürgen Eisentraut nach Langenleiten gekommen, denn immerhin war die Dorferneuerung in Langenleiten zunächst sein Projekt, bevor er es an Michael Manger weiter gab. Insgesamt investierte das Amt für Ländliche Entwicklung in das Projekt in Langenleiten 770 000 Euro. Mit 107 000 Euro wurden die Abbrucharbeiten finanziert, 150 000 Euro gab es als Festbetragsförderung für den Bau des Gebäudes und 510 000 Euro für die Außenanlage. Die Inneneinrichtung wurde durch eine Leaderförderung, also aus EU-Mitteln mit etwa 110 000 Euro unterstützt.
Lob und Anerkennung gab es vom stellvertretenden Landrat Josef Demar, der das Haus für Alle als Vorzeigeprojekt bürgerlichen Engagements bezeichnete. Die kirchliche Segnung wurde von Pfarrer Hubert Grütz vorgenommen. Die Feuerbergmusikanten untermalten die kleine kirchliche Andacht musikalisch.
