Der Monat Juni hat täglich nur vier bis fünf Stunden wirklich dunkle Nacht. Das liegt an der Schrägstellung der Erdachse und an der aktuellen Position unserer Jahresreise um die Sonne. Über der Nordhalbkugel der Erde erreicht die Sonne am 21.6. den Gipfel ihrer Jahreslaufbahn. Damit beginnt der Sommer und zugleich ist dies die Sommersonnenwende. Danach nehmen Höhe und Länge des täglichen Sonnenwegs wieder ab, die Tage werden kürzer, die Nächte länger.
Die Sicht auf Planeten ist zeitlich begrenzt. Venus, Mars und Merkur fallen fast ganz der horizontnahen Dämmerung zum Opfer. Überdies macht die so genannte Sommerzeit die Abende eine Stunde lang heller als sie eigentlich sind. Für den beginnenden Nachthimmel kommt das künstlicher Lichtverschmutzung gleich. Jupiter und Saturn aber sind fast die ganze Nacht über entlang der Ekliptik von Südost nach Nordwest sichtbar und zur Monatsmitte leicht in der Nähe des Mondes zu finden (Vollmond am 17. Juni, Neumond am 3. Juni).
Sommerdreieck ziert das Firmament
Der Sternenhimmel zeigt das Frühlingsdreieck mit den Sternen Regulus, Spica, Arktur im Südwesten, und das Sommerdreieck mit Wega, Deneb und Atair inmitten der Milchstraße im Osten. Um den Zenit gruppieren sich die Sternbilder Haar der Berenike, Bootes, Nördliche Krone, Herkules, Drache und Großer Wagen (Große Bärin). Weit im Norden glitzern die zirkumpolaren Herbstgäste Kassiopeia, Perseus und Fuhrmann. Tief im Süden funkelt Antares, das Herz des Skorpions.
Die hellsten Sterne haben ganz unterschiedliche Eigenschaften. Deneb (Sternbild Schwan) ist 1.600 Lichtjahre entfernt, 200-mal so groß wie die Sonne und fast 3.000 Grad heißer als die Sonne mit ca. 5.700 Grad. Bis zur Wega im Sternbild Leier sind es 25 Lichtjahre. Knapp dreimal so groß wie die Sonne, rotiert Wega in nur 12,5 Stunden um sich selbst; es zerreißt sie fast. Arktur leuchtet orange und ist 26-mal so groß wie die Sonne. Antares ist ein roter Riese in 600 Lichtjahren Entfernung, 700-mal so groß wie die Sonne, 2.200 Grad „kühler“ und Kandidat für eine Supernova, also einer Explosion am Existenzende eines Sterns. Vereinzelt kann es ab der Monatsmitte ein paar Sternschnuppen geben, die nach Mitternacht sichtbar sind.