Zugegen waren auch die Bürgermeister der betroffenen Gebiete, Oskar Mangold aus Oberelsbach und Armin Lommel aus Bischofsheim sowie Kurt Mauer, Geschäftsführer des Vereins Naturpark Rhön und der Leiter des Managementzentrums Oberelsbach, Michael Geier.
Aufderhaar hielt einen kleinen Rückblick. 1981 war das Förderprogramm des Bundes "Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung" als Naturschutzgroßprojekt für die Rhön angelaufen.
Der Landkreis Rhön-Grabfeld hatte die Trägerschaft übernommen. Bis heute wurden fast 800 Hektar Fläche angekauft. Die langfristige Sicherung dieser Flächen war das Kernstück dieses Projekts. Die zahlreichen kleinen Flächen wurden anschließend zur naturschutzkonformen Bewirtschaftung zumeist an die ehemaligen Eigentümer zurück verpachtet.
In diese Zeit sei dann die Ausweisung des Naturschutzgebietes "Lange Rhön" als weiterer Motivationsschub gefallen. Zunächst übernahm die Wildbiologische Gesellschaft München in Oberelsbach die fachliche Betreuung des Projektes. Sie war Anlauf- und Beratungsstelle für die Bürger, die das Projekt überraschend gut akzeptiert hätten, freute sich Aufderhaaar.
Im vergangenen Jahr wurde das nach dem Naturschutzgesetz vorgeschriebene Anhörungsverfahren durchgeführt, wonach weitere 606 Hektar unter Schutz gestellt wurden. Das bisherige Naturschutzgebiet umfasste 2 666 Hektar.
Im Wesentlichen liegen die neuen Gebiete südlich des Heidelsteins bis hin zum Holzberghof (damit hat auch die Stadt Bischofsheim einen, wenn auch geringen Anteil am Naturschutzgebiet "Lange Rhön"), die so genannte Mittelhut sowie Bereiche um die Kalte Buche, um die Ginolfser Jungviehweide und um den Ilmenberg. Alles "illustre" Namen, freute sich Aufderhaar, dahinter müsse doch mehr stecken.
Ein Teil der Erweiterungsflächen lag innerhalb der Förderkulisse des Europäischen Förderprogramms LIFE-Natur. Durch die in den vergangenen Jahren von der EU zur Verfügung gestellten Fördermittel für den Flächenankauf sowie für Pflegemaßnahmen ergab sich daraus eine Verpflichtung zum Schutz.
Für die bisherigen Nutzungen in den Erweiterungsflächen besteht Bestandsschutz, das heißt, dass die rechtmäßig entstandenen Gebäude und auch der Skilift am Ilmenberg weiterhin genutzt werden dürfen. Neu im Schutzgebiet ist die landwirtschaftliche Nutzung in Form der extensiven Rinderbeweidung.
Die "Lange Rhön" ist das größte außeralpine Naturschutzgebiet Bayerns. Aufgrund ihrer herausragenden natürlichen Ausstattung ist sie auch Natura-2000-Gebiet nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Vogelschutz-Richtlinie der EG.
Landrat Dr. Fritz Steigerwald freute sich über die Entwicklung des Naturschutzgebietes, das zum wichtigen Erholungsraum der Einheimischen, aber auch des Fremdenverkehrs geworden ist. Dabei erinnerte er an die Info-Zentren in Oberelsbach und Oberbach, die umfassend über das Schutzgebiet informieren.