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BAD NEUSTADT
Landratsamt wird immer digitaler
Hubert Herbert
Hubert Herbert
 |  aktualisiert: 15.10.2017 02:45 Uhr

Digitalisierung ist derzeit ein ganz großes Schlagwort. Und es macht auch nicht vor der Kreisverwaltung halt. Natürlich wird dort auch schon digital gearbeitet, aber es könnte mehr und besser sein.

Im Kreistag erklärte Simon Schlauß, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Stabsstelle im Landratsamt, dass nach einer gesetzlichen Vorgabe jeder Bürger die Möglichkeit haben muss, mit einer Behörde elektronisch zu kommunizieren. Vorbildhaft sei da das sogenannte Bayernportal, das Bürger, Unternehmen und Kommunen kostenlos nutzen dürften – zum Beispiel um einen Ausweis verlängern zu lassen.

Im März, so Schlauß, wurde im Landratsamt eine Projektgruppe E-Government, also elektronische Verwaltungsarbeit, gegründet. Die plant nach seinem Worten unter anderem die Einführung eines Amtes für Digitalisierung. Das soll mehrere Aufgabenbereiche haben. Beim Bereich Telematik geht es um die Betreuung des Landkreisinformationssystems, um geografische Informationssysteme und um Schulungen.

Ein weiterer Punkt ist die Betreuung von Landratsamt und Kommunen beim Datenschutz. Ein Sicherheitsbeauftragter soll benannt werden. Die Einführung eines Managementsystems für Dokumente gehört ebenso dazu.

Dass die Homepage des Landkreises etwas antiquiert ist, stellte der Leiter der Stabsstelle, Jörg Geier, fest. Die müsse viel mehr kundengerecht werden. Wie er erklärte, wurde die Firma Evoworkx mit der Überarbeitung beauftragt. Außerdem müsse der Landkreis Soziale Medien besser nutzen und eventuell eine Landkreis-App erarbeiten lassen. Wichtig sei aber auch das Willkommensportal. „Denn“, so Geier, „im Netz können wir sogar stärker als München sein.“

Als zwingend nötig und fundmental bezeichnete Landrat Thomas Habermann die Weiterentwicklung der Digitalisierung und forderte alle Kommunen auf das ebenfalls in Angriff zu nehmen. „Sonst geht uns der Kontakt mit den Bürgern verloren. Da dürfen wir auf keinen Fall den Anschluss verpassen“, warnte er. Sonst, so seine Befürchtung, verlieren junge Menschen den Anschluss an ein staatliches Gemeinwesen. Die Digitalisierung, der elektronische Kontakt mit den Bürgern, sei so wichtig wie ein gut funktionierender Kindergarten.

Dagmar Richter warnte dagegen davor, sein Heil nur noch in der Digitalisierung zu suchen und Druck aufzubauen, in diesem Bereich so schnell wie möglich voran zu kommen. Ein verständlicher Einwand, wie Habermann fand. Aber es gehe nicht darum Druck aufzubauen, man müsse sich aber in Zeiten, in denen vor allem bei der Jugend ohne Digitalisierung nichts mehr geht, damit befassen.

Und noch einmal ging es um das Thema Digitalisierung. Das Landkreis-Informationssystem LIS, mit dem die Kreisräte intern Informationen bekommen, ist in die Jahre gekommen, so Jörg Geier. Abhilfe könnte die Software Session bringen, die Sascha Köhler, von der Firma Living Data, einer Tochter der AKDB – Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern – im Kreistag vorstellte. Genutzt wird sie zum Beispiel schon von der Stadt Bad Neustadt, der Marktgemeinde Oberelsbach sowie von den VGs Mellrichstadt und Fladungen. Das System, das alle nötigen Sitzungsvorlagen digital auf ein Tablet mitliefert würde rund 20 000 Euro kosten. Eine Entscheidung über eine Anschaffung traf der Kreistag allerdings noch nicht.

 
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