"Liebe Mitbürgerinnen und liebe Mitbürger, unser Leben und unser Zusammenleben ist derzeit geprägt von der COVID-19 Pandemie. Wir haben alle mit besonderen Belastungen und vielfältigen Einschränkungen zu leben. Die Sorge um die Menschen in der Familie, in unserem Umfeld und vielleicht auch um uns selbst treibt uns um. Dies passt so gar nicht zum beginnenden Frühling und zum bevorstehenden Osterfest. Gerade diese Zeit ist normalerweise geprägt von vermehrten Aktivitäten, von zunehmendem Optimismus und von vielen gemeinsamen Begegnungen in der Familie und darüber hinaus.
Auf der ganzen Welt, in Bayern und auch im Landkreis Rhön-Grabfeld arbeiten viele Menschen mit ganzer Kraft daran, die durch das Coronavirus bestehende Gefahr für Gesundheit und Leben mit maximalem Einsatz zu bekämpfen. Je schneller wir die gesundheitliche Problematik steuern und in den Griff bekommen, umso geringer werden auch die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen sein.
Information und Kommunikation enorm wichtig
Besonders wichtig sind in diesen Tagen auch Information und Kommunikation. Ich wollte Ihnen deshalb vor den Ostertagen als Verantwortlicher im Katastrophenfall über die verschiedenen Anstrengungen und Bemühungen im Landkreis Rhön-Grabfeld im Überblick berichten", betont Landrat Habermann (siehe Infobox).
Bis Mittwoch (Stand: 8. April, 14.45 Uhr) wurden durch Tests 104 Infektionsfälle bei Bürgern aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld bestätigt. 24 Personen davon sind als genesen klassifiziert, so Habermann zum aktuellen Stand. Fünf Personen befinden sich demnach aktuell in stationärer Behandlung. Bisher ist kein Todesopfer zu beklagen. 263 Personen standen bislang unter häuslicher Quarantäne, 178 befinden sich noch in häuslicher Quarantäne.
Gut für das Gesundheitssystem: Maßnahmen zeigen Wirkung
"Wie erhofft, zeigen die veranlassten Maßnahmen Wirkung. Die Entwicklung der bestätigten Infektionen verläuft bislang zwar stetig steigend, ist aber für die Akteure im Gesundheitssystem noch abzuarbeiten. Inzwischen steigt auch die Zahl der genesenen Mitbürgerinnen und Mitbürger erfreulicherweise an. Die tatsächliche Infektionsrate der Infizierten wird wohl erst durch Antikörpertests festgestellt werden", zeigt sich Habermann überzeugt.
Wer macht was? - Diese Frage beantwortet die Behörde folgendermaßen: Landrat und Landratsamt haben die Gesamtkoordination des Katastrophenfalls inne. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) koordiniert operativ die Krisenbewältigung mit Meldungen an die übergeordneten Behörden, der jeweils aktuellen Lagebeurteilung und der Kommunikation mit den Beteiligten. Ein Krisenstab als Erweiterung der FüGK um externe Akteure (Rhön-Klinikum, Arztpraxen, Rettungsdienste, Polizei, Bundeswehr, THW, Feuerwehr, Schulamt, Öffentlichkeitsarbeit) tagt bislang jeden zweiten Tag. Das Rhön-Klinikum ist Covid19-Schwerpunktklinik, zusammen mit Leopoldina- und St. Josefs-Krankenhaus in der Region Main-Rhön; es hält größtmögliche Kapazitäten zur Patientenaufnahme frei.
BRK und Malteser in erhöhter Alarmbereitschaft
Die Arztpraxen und die Ambulanten Pflegedienste im Landkreis halten die ambulante Versorgung aufrecht. Die Arztpraxen veranlassen, neben dem Gesundheitsamt, Corona-Testungen ihrer Patientinnen und Patienten nach definierten Vorgaben. Das BRK und der Malteser Hilfsdienst stehen unter erhöhter Alarmbereitschaft. Sie unterstützen die Corona-Teststation in Heustreu, haben beim Aufbau von ehrenamtlichen Einkaufsdiensten (https://www.rhoen-grabfeld.de/Landkreis/Ehrenamt) geholfen und unterstützt die Logistik-Kette. Das Technische Hilfswerk verteilt die medizinischen Versorgungsgüter. Die Bundeswehr wirkt dabei mit und sichert den Teststützpunkt in Heustreu.
Die Freiwillige Feuerwehr unterstützt einerseits das THW und fertigt Schutzvisiere für medizinisches Personal; darüberhinaus nähen viele Ehrenamtliche Gesichtsmasken. Die Polizei fährt vermehrt Streife, kontrolliert Sicherheit und Ordnung zum Schutz der Bevölkerung, vor allem bei den Ausgangsbeschränkungen. Die Kirchen kümmern sich um Seelsorge und Betreuung der Menschen in schwierigen Situationen, zum Beispiel bei den Bestattungen. Das Schulamt sichert die Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche, die medizinische Gesamtkoordination liegt in Händen des Gesundheitsamts.
Habermann: Hüten Sie sich vor Fake News!
Landrat Thomas Habermann weiß, dass diese Informationen natürlich nicht vollständig sind. Er bittet deshalb, dass sich die Bevölkerung zusätzlich über die Homepage des Landkreises sowie über die Homepages der verschiedenen Ministerien in Bayern und in Deutschland und über die Presseberichterstattung informieren. Besonders wichtig ist ihm: "Hüten Sie sich vor Fake News. Social Media sind keine verlässliche Nachrichtenquelle!" Er bittet bei allen Unternehmungen über die Feiertage auf die Einhaltung einer möglichst großen Distanz zum Anderen zu achten. Das sei der beste Schutz vor Infektion.
"Trotz Corona-Krise oder gerade deshalb wünsche ich Ihnen harmonische Stunden mit allen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus. Telefonieren Sie, skypen Sie und schicken Sie sich Nachrichten über E-Mail oder wieder mal durch einen Brief. Achten Sie ganz besonders auf unsere alten Mitmenschen. Wir lassen sie nicht allein. Halten Sie körperliche Distanz, aber pflegen Sie eine emotionale Nähe mehr denn je."
Sein besonderer Dank gilt allen Menschen, die sich in ihrem Beruf und im Ehrenamt in diesen schweren Tagen und Wochen mit aller Kraft in vorbildlicher Art und Weise für ihre Mitmenschen einbringen. "Ihnen allen ist zu verdanken, dass wir die Krise bislang so gut bewältigt haben. Der Versuch bei dieser Information einzelnen Berufs- oder Ehrenamtsgruppen in gebotener Art und Weise zu danken, würde fehlschlagen, so groß ist das vorbildliche Engagement aller. Jede und jeder einzelne möge sich von meinem Dank angesprochen fühlen. Trotz oder gerade wegen der Corona-Krise wünsche ich Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Osterfest!", schließt Thomas Habermann.
Aber ich muss wirklich sagen, Herr Landrat Habermann macht seine Sache sehr gut; und nicht erst seit der Corona-Krise