Am 16. März 2014, also vor sechs Jahren, fanden in Bayern die letzten Kommunalwahlen statt. Wie in diesem Jahr wurden im Landkreis Rhön-Grabfeld Landrat und Kreistag, Gemeinde- und Stadträte sowie die Bürgermeister gewählt.
Es gab 2014 zwei Kandidaten für das Amt des Landrats: Thomas Habermann, nominiert von der CSU, und Thorsten Raschert, nominiert von SPD und Grünen. Von 40 328 abgegebenen gültigen Stimmen erhielt Habermann 27 942 (69,29 Prozent) und Raschert 12 386 (30,71 Prozent). Stockheim war die einzige Gemeinde, in der Raschert mehr Stimmen erhielt als Habermann. Die Stimmenverteilung wird diesmal ganz anders aussehen, weil es vier Kandidaten gibt, wobei Habermann und Raschert erneut kandidieren. Dazu kommen Yatin Shah (Bündnis90/ Die Grünen) und Karl von Stauffenberg (FDP).
CSU konnte 2014 im Kreistag richtig abräumen
41 594 Wähler bestimmten die Zusammensetzung des Kreistags, bei dem die Hälfte der insgesamt 60 Sitze an die CSU ging mit 49,94 Prozent. Die andere Hälfte der Sitze verteilte sich auf die Freien Wähler mit 18,65 Prozent und 11 Sitzen, die SPD mit 13,78 Prozent und acht Sitzen sowie die Grünen mit 9,47 Prozent und sechs Sitzen. Weil es, anders als bei Landtags- oder Bundestagswahlen, bei den Kommunalwahlen keine Fünf-Prozent-Hürde gibt, erhielten die FDP mit 3,48 Prozent zwei Sitze und die Wählerinitiative Altlandkreis Königshofen mit 4,68 Prozent drei Sitze.
Bei den Bürgermeistern wurde in Bad Königshofen Thomas Helbling (CSU), ohne Gegenkandidat, mit 87,24 Prozent im Amt bestätigt, in Bad Neustadt gewann Bruno Altrichter mit 61 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen Mitbewerber Norbert Klein, der auf 39 Prozent kam. In Mellrichstadt gab es keine Bürgermeisterwahl, weil Eberhard Streit seit 2006 Stadtoberhaupt war und 2012 mit 98,2 Prozent der gültigen Stimmen im Amt bestätigt wurde. Er hatte keinen Gegenkandidaten. Auch in Oberelsbach und Hohenroth finden die Bürgermeisterwahlen nicht innerhalb der allgemeinen Kommunalwahlen statt.
Teilweise sehr knappe Wahlergebnisse
Jeweils drei Kandidaten für das Bürgermeisteramt traten in Bastheim, Herbstadt und Fladungen an, in den meisten Gemeinden gab es nur einen Kandidaten. Über das höchste Ergebnis konnte sich in Unsleben Michael Gottwald freuen, der 95,38 Prozent der Stimmen erhielt, gefolgt von Martin Schmitt in Salz (95,15 Prozent), Jürgen Heusinger in Sulzfeld (94,51 Prozent), Rudolf Zehe in Schönau (93,93 Prozent) und Angelika Götz in Sulzdorf (93,77 Prozent). Die einzige Stichwahl fand in Saal statt, dort gewann letztendlich Norbert Bauer (59,6 Prozent) gegen Cornelia Dahinten (40,4 Prozent).
In einigen Kommunen war das Ergebnis sehr knapp: Um nur eine Stimme ging es in Trappstadt, wo Michael Custodis mit 50,07 Prozent und 357 Stimmen vor Bärbel Köhler mit 49,93 Prozent und 356 Stimmen siegte. In Höchheim gewann Gerold Weiß mit fünf Stimmen Vorsprung (50,34 Prozent, 370 Stimmen) vor Michael Hey (49,66 Prozent, 365 Stimmen). In Wülfershausen kam Peter Schön auf den Bürgermeistersessel mit 50,75 Prozent und 472 Stimmen, vor Wolfgang Seifert mit 49,25 Prozent und 458 Stimmen.
Die ersten vorläufigen Wahlergebnisse 2020 kann der jeweilige Wahlleiter im Wahlbüro gleich nach der Auszählung (Beginn 18 Uhr) verkünden. Das betrifft zunächst wahrscheinlich die jeweiligen Bürgermeister, denn hier ist die Auszählung einfach. Rechtzeitig vor dem Wahltag muss bekannt gegeben werden, wo sich Bewerber und Wähler über das vorläufige Wahlergebnis informieren können. Die Ermittlung der Wahlergebnisse zum Gemeinde- bzw. Stadtrat und Kreistag ist wegen des besonderen Wahlsystems vergleichsweise aufwändig. Wahrscheinlich wird die Zusammensetzung des Kreistags erst am nächsten Tag ermittelt sein. Üblicherweise werden zumindest die Ergebnisse der Wahlen zum Gemeinde- bzw. Stadtrat noch am Wahlabend veröffentlicht.