Von der Atemschutzstrecke über das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön bis hin zum Technologietransferzentrum (TTZ) – das Programm, das Landrätin Sabine Sitter gemeinsam mit einer Delegation des Kreistags des Landkreises Main-Spessart bei ihrem Besuch vor wenigen Wochen im Landkreis Rhön-Grabfeld absolvierte, bot Neues, Nachhaltiges und Nachahmenswertes. Ziel der zweitägigen Exkursion war es, neue Ideen, Innovationen und Anregungen für die Arbeit in ihrem Landkreis zu sammeln, heißt es einer Pressemitteilung des Landratsamtes Rhön-Grabfeld.
Begonnen haben die Besucher damit in Salz. Dort befindet sich das neue Atemschutzzentrum des Landkreises Rhön-Grabfeld, welches sich aktuell noch in der Erprobungsphase befindet. Hier können ab dem nächsten Jahr Atemschutzgeräteträger der hiesigen Feuerwehren unter realitätsnahen Bedingungen üben, was im Ernstfall zu tun ist. Hinzu kommt eine Fahrzeughalle für den Löschzug "Gefahrengut", der ebenfalls dem überörtlichen Einsatz dient.
Atemschutzzentrum in Salz als Impuls
In der Atemschutzwerkstadt werden die Atemschutzgeräte und -masken der Feuerwehren im Landkreis Rhön-Grabfeld mit Atemschutzausrüstung gereinigt, geprüft und gepflegt. Im Obergeschoss des Neubaus sind Schulungsräume für die Feuerwehrausbildung untergebracht. Und es gibt eine voll funktionsfähige Kreiseinsatzzentrale, wie sie etwa im Katastrophenfall benötigt wird.
Auch Main-Spessart steht vor der Frage, ob ein solches Zentrum neu gebaut werden soll. Da sich die Strukturen des Feuerwehrwesens in den beiden Landkreisen ähneln, waren die Verantwortlichen aus Main-Spessart dankbar für die Impulse und Erfahrungsberichte, die sie in Salz erhalten haben, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Im TTZ in Bad Neustadt holte sich die Delegation Ideen und Eindrücke zum Thema Vernetzung und Forschung. Institutsleiter Prof. Ansgar Ackva stellte die Einrichtung der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt vor. Landrätin Sitter zeigte sich begeistert und sieht auch für ihren Landkreis den Vorteil, mit einem TTZ spezifische, in der Region nachgefragte technologische Expertise im Bereich Elektromobilität zu schaffen.
Ein Biosphärenreservat auch im Spessart?
Für die Idee, im Spessart ein Biosphärenreservat auszuweisen, holten sich die Gäste im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön Informationen aus der Praxis. Ab dem Parkplatz Schornhecke wanderte die Gruppe einen Teil des Premiumwanderweges in Richtung des Heidelsteins über typische Rhöner Wiesen. Die Bereiche um die Kernzonen werden gepflegt – zum Beispiel durch ökologisch orientierte Land- und Forstwirtschaft oder Maßnahmen zur Umweltbildung.
Das größte Gebiet macht die Entwicklungszone aus, in der Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie unter den üblichen gesetzlichen Auflagen wirtschaften. Auf freiwilliger Basis sollen hier nachhaltige Nutzungs- und Wirtschaftsformen erprobt, modellhaft umgesetzt und praktiziert werden. Wichtig sei es, die Bürgerinnen und Bürger bei der Entwicklung mitzunehmen. Darin waren sich die Verantwortlichen aus beiden Landkreisen einig, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes abschließend.