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Ginolfs
Landesleistungshüten in Ginolfs zeigt Alltag eines Schäfers
Das Zusammenspiel von Hirte und Hund: Beim Landesleistungshüten am Samstag, 27. Juli, und Sonntag, 28. Juli, in Ginolfs wird in den verschiedenen zu bewältigenden Aufgaben der ganze Alltag eines Schäfers abgebildet. Erstmals findet dank Schäfer Julian Schulz ein solcher Wettbewerb in der Rhön statt. Das Bild zeigt Julian Schulz mit der Herde Rhönschafe, mit der die Teilnehmer beim Landesleistungshüten arbeiten werden.
Foto: Marc Huter | Das Zusammenspiel von Hirte und Hund: Beim Landesleistungshüten am Samstag, 27. Juli, und Sonntag, 28. Juli, in Ginolfs wird in den verschiedenen zu bewältigenden Aufgaben der ganze Alltag eines Schäfers abgebildet.
Marc Huter
 |  aktualisiert: 22.07.2019 02:11 Uhr

Der Beruf des Schäfers hat ihn von klein auf gefesselt: Julian Schulz stammt aus einer Schäferfamilie in der Lüneburger Heide, ist im Alter von 17 Jahren in Baden-Württemberg zur Schäfer-Ausbildung in die Lehre gegangen und nun seit sechs Jahren der Schäfer der Herde der Weidegemeinschaft Rhönschaf in Ginolfs mit 900 Mutterschafen und 300 Lämmern. Am Samstag, 27. Juli, und Sonntag, 28. Juli, veranstaltet er mit seiner Familie nun erstmals in der Rhön ein Landesleistungshüten des Vereins für Deutsche Schäferhunde, an dem zwölf Schäfer aus ganz Deutschland in 14 Durchgängen teilnehmen werden.

„Es wird viel zu sehen geben“, verspricht Schäfer Julian Schulz. Am Ginolfser Festplatz, welchen Tierliebhaber vom Ginolfser Weideabtrieb Mitte Oktober gut kennen, wird an zwei Tagen beim Leistungshüten die Kunst des Hütens vorgeführt und geprüft. Die Kunst des Hütens bezweckt vorrangig, die Schafherde durch sinnvolle Hüteweise unter besonderer Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Weideflächen und der Witterung zur optimalen Futteraufnahme und somit zum größtmöglichen Zuwachs zu bringen. Nur in einer harmonischen Zusammenarbeit zwischen dem Menschen und den Tieren kann optimaler Erfolg der Beweidung erreicht werden.

"Auspferchen" als eine der Aufgaben

Beim Leistungshüten haben Hirte und Hunde gemeinsam Aufgaben zu erfüllen, die nacheinander bewertet werden. „Diese Aufgaben spiegeln eigentlich den ganzen Alltag eines Schäfers wider“, berichtet Julian Schulz. So zählen zu den Aufgaben beispielsweise das „Auspferchen“: Eine fremde Herde – in diesem Fall eine Herde der Weidegemeinschaft mit rund 270 Rhönschafen – wird vom Schäfer mit zwei Hunden aus einem Pferch (umzäuntes Gelände) herausgetrieben. Nachdem die Herde den Pferch verlassen hat, halten die Hunde die Herde zusammen.

Des Weiteren muss die Schafherde beispielsweise über eine Brücke oder eine Straße mit Fahrzeugen entlang getrieben werden. Das „Verhalten im weiten Gehüt“ (große, nicht eingezäunte Fläche) wird geprüft, wo die Hunde um die Herde patrouillieren und im erlaubten Gebiet großzügig zusammenhalten. Bei der Aufgabe „Verhalten im engen Gehüt“ ist der Raum beschränkt und die Hunde haben sehr viel zu tun, um die Herde zusammenzuhalten. Zudem muss die Herde beim „Engweg“ durch einen langen und engen Treibweg getrieben werden oder auch das Einpferchen mittels der Hunde wird vorgeführt und geprüft.

Gehorsam, Fleiß und Selbständigkeit sind wichtig

Alle diese Punkte werden einzeln und mit unterschiedlichen Punktzahlen bewertet (Maximalpunktzahl für den ganzen Wettbewerb: 100). Während der ganzen Zeit wird zudem Gehorsam, Fleiß und Selbstständigkeit bewertet, die Richter achten darauf, wie der einzelne Hund seine Aufgaben erfüllt und wie er zum Beispiel mit Schafen umgeht, die die Herde verlassen haben.

„Mit Rhönschafen haben die Schäfer, die an diesem Wochenende teilnehmen, sicherlich schon lange nicht mehr gearbeitet“, stellt Julian Schulz fest. Auch selbst wird der Rhöner Schäfer beim Leistungshüten mit seiner 11-jährigen „Ilka“ von der Glockenberg-Schäferei als Haupthund und seiner dreijährigen „Basra“ von der Wasserkuppe als Beihund teilnehmen. Hündin „Arko“, mit der eigentlich die Teilnahme geplant war, hat sich just in der letzten Woche einen Mittelbänderriss zugezogen. Mit seinen Hunden war Julian Schulz bereits bei mehreren Leistungshüten erfolgreich, zum Beispiel ging er im letzten Jahr als Sieger beim Landesleistungshüten in Niedersachsen hervor und vor zwei Jahren holte er sich den Titel des Bundessiegers.

Das Teilnehmerfeld des Landesleistungshütens in der Rhön mit zwölf Schäfern am kommenden Wochenende bezeichnet Julian Schulz als „außerordentlich gut“, was einen spannenden Wettkampf erwarten lässt. Schon sehr lange dürfte es her sein, dass bei einem Leistungshüten Rhönschafe zu hüten waren. Richter werden Klaus Wuttge und Gerd Jahnke sein. Letzterer ist ein Onkel von Julian Schulz aus einer Schäfer-Familie in der Lüneburger Heide.

Der Ablauf des Landesleistungshütens
Das Landesleistungshüten startet am Samstag, 27. Juli, um 9 Uhr mit der Auslosung und Begehung des Hütegeländes am Festplatz in Ginolfs. Um 10 Uhr beginnt das Hüten. Zur Mittagspause um 13 Uhr gibt es Verpflegung, um 14 Uhr wird das Hüten fortgeführt. Am Samstagabend ist Schäferball im Festzelt mit Live-Musik von Dieter Nitschke. Am Sonntag, 28. Juli, wird das Hüten fortgeführt, es gibt um 13 Uhr Mittagessen. Um 17 Uhr findet die Siegerehrung statt. Als Rahmenprogramm gibt es einen kleinen Bauernmarkt mit Produkten und Infos rund ums Schaf sowie Hundebedarfsartikel und Hundefutter. Auf die kleinen Besucher wartet ein Kinderprogramm und ein Eisverkäufer.
 
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