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Rhön-Grabfeld
Land unter im Landkreis Rhön-Grabfeld
Am Freitag stiegen die Pegel der Flüsse und Bäche in Rhön und Grabfeld gewaltig an. In manchen Orten gab es kein Durchkommen mehr.
Gesperrt war der Fußweg über die Brend bei Bad Neustadt. Überflutet waren auch weite Teil des Kurgartens.
Foto: Hanns Friedrich | Gesperrt war der Fußweg über die Brend bei Bad Neustadt. Überflutet waren auch weite Teil des Kurgartens.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:56 Uhr

Land unter im Landkreis Rhön-Grabfeld: Von den Vororten der Rhön über das Streutal bis nach Bad Neustadt sowie im Grabfeld sorgten Dauerregen und Schmelzwasser aus der Rhön für steigende Pegel. Schon am Freitag traten die Fränkische Saale, die Brend, die Lauer und die Streu weitläufig über die Ufer. Salz erreichte die Meldestufe 3 mit 4,30 Metern, in Bad Neustadt waren die Saalewiesen überflutet und von Niederlauer nach Unterebersbach stand die Straße unter Wasser und war für den Verkehr gesperrt. Gesperrt war ebenfalls der Parkplatz Streuwiese Mellrichstadt. Dieser war größtenteils überflutet. Erst am späten Samstagnachmittag entspannte sich die Lage. Hatte der Pegel an der Fränkischen Saale am Freitag noch die 270er Marke erreicht, sank er am Samstag auf 234.

Das Wasserschloss von Irmelshausen machte am Wochenende seinem namen alle Ehre.
Foto: Hanns Friedrich | Das Wasserschloss von Irmelshausen machte am Wochenende seinem namen alle Ehre.

Erste Hochwassermeldungen kamen bereits am Freitagnachmittag aus dem Grabfeld, wo Saale und Milz über die Ufer getreten waren. Der Fuß- und Radweg am Stadtrand von Bad Königshofen war bereits am Abend nicht mehr begehbar, ebenso der Festplatz Brügel und der direkt angrenzende Arlingtonpark. Hier gelangen Fotografen in den Abendstunden schöne Aufnahmen, als der Mond hinter den Wolken hervorkam und die ungewöhnliche Seenlandschaft in ein besonderes Licht tauchte und sich im Wasser spiegelte. Bis zum Samstagabend zog sich die Saale langsam wieder in ihr eigentliches Flussbett zurück.

Kein Durchkommen auf der Verbindungsstraße von Oberebersbach nach Unterebersbach. Hier hatte die Fränkische Saale weite Teile überschwemmt.
Foto: Hanns Friedrich | Kein Durchkommen auf der Verbindungsstraße von Oberebersbach nach Unterebersbach. Hier hatte die Fränkische Saale weite Teile überschwemmt.

Die aus Thüringen kommende Milz hatte am Samstag weite Teile um Irmelshausen und Höchheim in eine große Seenlandschaft verwandelt. Land unter hieß es vor allem auch in Höchheim, wo der Sportplatz und beide Spielplätze vollkommen von den Fluten eingenommen waren. Das gleiche Bild auch in Saal an der Saale. Hier alarmierte die Integrierte Leitstelle Schweinfurt gegen Mittag die örtliche Feuerwehr zum Auslegen von Sandsäcken. Die waren an Grundstücken, die direkt an den Spielplatz und die Saale in Richtung Findelberg angrenzten, notwendig geworden, damit das Wasser nicht in die Grundstücke und Garagen laufen konnte.

Überflutet: Der Parkplatz Streuwiese in Mellrichstadt.
Foto: Hanns Friedrich | Überflutet: Der Parkplatz Streuwiese in Mellrichstadt.

In Kleineibstadt war die Feuerwehr bereits am Freitagabend alarmiert worden, da die Barget im Ortskern über die Ufer trat und damit Wohnhäuser im dortigen Bereich durch eindringendes Wasser gefährdet waren. Außerdem musste der Radweg nach Großeibstadt wegen Überflutung gesperrt werden. Seinem Namen Bad Neustadt an der Saale machte die Kreisstadt am Wochenende alle Ehre, denn auch hier hieß es, wie vor allem auch bei Salz, "Land unter".  In Bad Neustadt, wo Fränkische Saale und Brend zusammentreffen, war vor allem der Bereich der Kuranlagen und der Bereich am Schillerhain betroffen. Bewährt haben sich Betonabsperrungen im Bereich des Rhön-Gymnasiums und der Franz-Marschall-Straße. Am Ortsrand von Salz war eine große Seefläche entstanden, in der sich gegenüberliegende Gemeinden wie St. Konrad, Bad Neustadt oder eben auch Salz spiegelten.

Der Spielplatz in der Gemeinde Höchheim stand unter  Wasser.
Foto: Hanns Friedrich | Der Spielplatz in der Gemeinde Höchheim stand unter Wasser.

Wer weiterfuhr und von Niederlauer über Oberebersbach nach Unterebersbach wollte, musste wieder umkehren, denn hier war die Verbindungsstraße überflutet und ein Durchkommen nicht möglich. Hochwasser meldete auch Heustreu. Hier wurde vorgeschlagen, die dort vorhandene Absperrung von Heustreu Richtung B 19 zu schließen. Allerdings hielten sich die Wassermassen in Grenzen.

In Mellrichstadt wurde der Parkplatz Streuwiese  am Freitagabend wegen Überflutung gesperrt. Bis zum Samstagmittag breitete sich die Streu weitläufig über Wiesen und Felder aus, am Sonntagmorgen hatte sich die Lage dann deutlich entspannt. In  Unsleben wurde die Meldestufe 3, in Nordheim die Meldestufe zwei erreicht, in Ostheim stand der Gewässerlehrpfad unter Wasser.

Bad Neustadt von der Gemeinde Salz aus gesehen: Eine große Seenlandschaft war hier am Wochenende entstanden.
Foto: Hanns Friedrich | Bad Neustadt von der Gemeinde Salz aus gesehen: Eine große Seenlandschaft war hier am Wochenende entstanden.

Nachdem am Samstagmorgen in einigen Gemeinden des Landkreises noch Schneefall zu verzeichnen war, gab es dann keinerlei Niederschläge mehr, so dass der Hochwassernachrichtendienst von fallenden Pegelständen berichtete. Die Hochwasserlage im Landkreis führte dazu, dass viele Familien einen Spaziergang unternahmen, um die ungewöhnlichen Seenlandschaften unter die Lupe zu nehmen.

Abgeschnitten: Die Verbindungsstraße von der B 19 zum Ortskern von Heustreu.
Foto: Hanns Friedrich | Abgeschnitten: Die Verbindungsstraße von der B 19 zum Ortskern von Heustreu.
 
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  • cajac1
    Die Lauer mündet bei Niederlauer in die Saale.
    Zwischen Unter- und Oberebersbach fließt die fränkischen Saale.
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