Es ist nicht wie beim Stadtlauf, bei dem das Erreichen einer Mindestteilnehmerzahl als Maßstab eines Erfolgs gilt. Trotzdem möchte natürlich Norbert Hanft als Hauptverantwortlicher für den Rhöner Kuppenritt, dass die ungeheuer aufwendige Vorbereitung und der Einsatz der vielen Helfer auch belohnt wird. "Das wurde er", stellte der begeisterte Rennradfahrer vom TSV Brendlorenzen fest. Mit 1845 Startern fällt seine Bilanz positiv aus.
Dabei gilt aber nicht nur die Zahl als Messlatte des Erfolgs, wichtig sei, dass die Teilnehmer zufrieden sind. Beim Umhören unter den Kuppenrittern fällt die Resonanz jedoch durchweg erfreulich aus. Oliver Mäusbacher und Frank Angles sind extra aus Coburg angereist. Sie seien in der Vergangenheit schon öfter einmal mitgefahren, erzählen die beiden. Als sie im Internet lasen, dass ganz neue Strecken angeboten wurden, waren sie sogleich Feuer und Flamme.
Gute Ausschilderung
Thomas Ziegler ist die kleine Mountainbikestrecke gefahren und begeistert. "Sehr gut ausgeschildert, schöner, abwechslungsreicher Streckenverlauf", meint der Kleinwenkheimer.
Christoph Mösch ist die 45 Kilometer gefahren und begrüßt die neuen Strecken ebenfalls. Er sei schon häufig mitgefahren – allerdings die "kleine" Tour, die stets gleich war und ihn daher nicht mehr so gereizt habe. Die neue Strecke sei dagegen sehr angenehm. Weil fast durchweg Radwege und keine Straßen genutzt werden, habe er sich auch sicher gefühlt. Zudem sei die Ausschilderung "hervorragend" gewesen.
Die Macht der Gewohnheit führte lediglich dazu, dass viele Teilnehmer die Runde durchs Saaletal nach Oberebersbach verkehrt herum geradelt sind. Denn in diesem Jahr war die Fahrtrichtung umgedreht worden.
Hartnäckiger Plattfuß
Ansonsten habe es außer einem hartnäckigen Plattfuß, der den Fahrradeigentümer zur Aufgabe gezwungen habe, keinerlei besondere Vorfälle gegeben. In Brend habe es wie fast jedes Jahr ein paar umgedrehte Pfeile gegeben, fällt Hanft noch als unangenehmes Ereignis ein. Und in Oberelsbach, der am stärksten genutzten Station, sei fast das Brot ausgegangen, so dass beim ansässigen Bäcker für Nachschub gesorgt werden musste.
Im Vorfeld hätten sich einige der Hartgesottenen etwas enttäuscht über den Wegfall der 220 Kilometer Marathonstrecke gezeigt. Als sie dann erfuhren, dass bei der 170 Kilometer-Strecke 3300 Höhenmeter überwunden werden müssen, seien sie wieder beruhigt gewesen.
Dass das Event nichts von seiner Attraktivität verloren hat, zeige ihm auch die erneute Anwesenheit einer Gruppe aus Hannover. Etwa zu sechst habe sie bereits am Samstag ihre Zelte auf dem Sportplatz aufgeschlagen und wolle noch bis Dienstag bleiben. Am Montagmorgen sei auch noch eine E-Mail einer Gruppe aus Köln angekommen, indem die Organisation und Durchführung ausdrücklich gelobt und angekündigt worden sei, im nächsten Jahr mit noch mehr Personen zurückzukehren.
Den größten Respekt flöße ihm eine ältere Dame aus Schweinfurt ein. Die 86-jährige Ingeborg Korten sei mit der Bahn gekommen und habe die 45 Kilometer-Runde auf dem E-Bike absolviert. Nach der Auszeichnung als älteste Teilnehmerin sei sie dann noch mit dem Fahrrad nach Hause gefahren.
Familienstrecke war besonders beliebt
Die beliebteste Strecke ist nach wie vor die Familienstrecke über 24 Kilometer mit 495 Teilnehmern, stellt Hanft nach Auswertung der Anmeldungen fest. Die 45 Kilometer wurden von 381 Radlern absolviert, über die 75-Kilometer-Distanz gingen 168 Teilnehmer, 128 Starter wurden auf der 110 Kilometer-Strecke gezählt und 106 Athleten schafften die 170 Kilometer. Im Gelände waren 241 Teilnehmer 46 Kilometer unterwegs und 326 auf der 75-Kilometer-Strecke. Insgesamt wurden knapp 110 000 Kilometer absolviert.
Siemens stellte mit 241 Werksangehörigen die stärkste Gruppe. Es folgte Preh mit 120 Mitarbeitern vor Siemens Valeo mit 37 Personen.
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