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Stockheim
Kunsthandwerkermarkt in Stockheim: Warum Massenware auf diesem Markt verpönt ist
Originell und individuell war das Angebot auf dem Stockheimer Kunsthandwerkermarkt.
Foto: Eckhard Heise | Originell und individuell war das Angebot auf dem Stockheimer Kunsthandwerkermarkt.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 07.09.2024 02:30 Uhr

Die Hitze war wohl daran schuld, dass der Kunsthandwerkermarkt von Stockheim am Samstagnachmittag etwas spärlich besucht war. Dabei wird das Angebot wegen seiner Vielfalt und Qualität gewöhnlich geschätzt, kann Organisator Wolfgang Klösel wohl mit Fug und Recht behaupten. Denn das bunte Treiben im und rund um das Centhaus kann auf eine Tradition von bald zwei Jahrzehnten zurückblicken.

Seine Attraktivität hängt wohl mit dem Anspruch des Organisators zusammen, dass nur selbstgefertigte Produkte angeboten werden dürfen. Darüber hinaus legt Klösel auf einen kontinuierlichen Wechsel der Aussteller Wert. So sind diesmal 25 der 60 Standbetreiber zum ersten Mal in Stockheim. Eine davon darf allerdings nicht fehlen: Erika Hesselbach mit ihren Honigprodukten aus Mittelstreu.

Bis auf die Premiere war die muntere Seniorin stets mit von der Partie. "Mein Mann imkert und ich mach’ den Verkauf", erzählt die Gattin des hier bestens bekannten Historikers Professor Josef Hesselbach. "Mir macht der Kontakt mit den Besuchern Spaß", beteuert die Mittelstreuerin. Außerdem schätzt sie die Atmosphäre in dem historischen Umfeld.

Viele verschiedene Aussteller

Neu und ungewöhnlich ist hingegen, was am Stand von Horst Gering zu sehen ist. Der Nürnberger ist einer der letzten, der eine früher in seiner Heimatregion stark verbreitete Tradition pflegt und zwischen seinen Auslagen demonstriert. Dazu drückt er mit einer Nudelrolle unterschiedlichste Dekore in einen Teig, der dann zu Gebäck verarbeitet wird. Als Plätzchen kann es dann als Schmuck an Christbäume gehängt oder direkt verzehrt werden.

Daneben liegen "Holzmodeln", kleine dekorative Holzformen, die in den Teig gedrückt und zu den traditionellen "Springerle" ausgestochen werden. Der Vielfalt der Motive ist keine Grenze gesetzt, besonders dekorativ werden die kleinen Gebäckstücke, wenn sie auch noch bemalt werden.

Ein deutlich härteres Material bearbeitet Michael Becker. Vor allem für den Garten sind die Metallobjekte gedacht, die der Thüringer herstellt. Der Handwerker ist zum sechsten Mal dabei und hat stets gute Erfahrungen in Stockheim gemacht, wie er versichert.

So etwa 20 Märkte in einem Umkreis von etwa 100 Kilometer besucht der junge Mann aus Rasdorf jede Saison. "Allerdings davon leben könnte man nicht". So verdient er seinen Lebensunterhalt in seinem Hauptberuf als Metallbauer. "Nach der Arbeit noch drei Stunden zu Hause in die Werkstatt und dann so jedes zweite bis dritte Wochenende auf einen Markt: da kommt keine Langeweile auf".

Der Kunsthandwerkermarkt hat einen guten Ruf

Manche Aussteller nehmen noch weit größere Anfahrten auf sich, berichtet Klösel. Sogar aus dem Donauries ist ein Teilnehmer angereist. "Inzwischen hat der Markt einen guten Ruf innerhalb der Branche", ist sich Klösel sicher, "daher fragen einige Aussteller sogar an, ob sie wieder dabei sein können." Klösel führt die Nachfrage auf die familiäre Atmosphäre und auch auf geringe Standgebühren zurück.

Bei den Besuchern ist das nicht anders, fährt der Organisator fort. Es kommen sogar Leute aus Hamburg. Die verbringen ihre Urlaube häufig in der Rhön, legen die Termine aber so, dass sie den Kunsthandwerkermarkt im Sommer oder später dann den zweiten im November besuchen können. "Solch eine Treue erfreut einen natürlich".

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