Zwei Bischofsheimer und eine Gersfelder Künstlerin zeigten derzeit in der Kunstgalerie in Gersfeld ihre Kunstwerke. Die Ausstellung trägt den Titel "Drei Art". Zur Künstlergruppe gehören Barbara Dücker (Gersfeld), Elias Frisch (Wegfurt) und Eva Repp-Poppe (Bischofsheim). Abstrakte Malerei, Bildhauerei, Collagen und Druckgrafiken zeigen, wie vielfältig und unterschiedlich die Ausdrucksformen sind.
Eröffnet wurde die Ausstellung durch den Uwe Glück, Stadtverordnetenvorsteher (Bündnis für Gersfeld), und Horst Mikliss, Geschäftsführer der Tourismus und Stadtmarketig GmbH Bad Neustadt. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Sabine Penzel-Schell.
Glück betonte die Notwendigkeit kultureller Angebote in einer Zeit, die noch von der Pandemie geprägt sei. Die Künstlerinnen und der Künstler brächten mit ihrer Kunst Farbe in den Alltag.
Tragende Säule der Gersfelder Kunstszene
Horst Mikliss war von 2015 bis 2019 Leiter der Tourist-Information in Gersfeld. Aus dieser Verbundenheit heraus übernahm er die Laudatio für die Künstlergruppe. Barbara Dücker sei seit vielen Jahren eine tragende Säule der Gersfelder Kunstszene. Die ehemalige Lehrerin an der Gersfelder Rhönschule hätte nach ihrem Abitur fast Kunst studiert, sich aber letztendlich für Sport und Mathematik entschieden. Nach ihrer Pensionierung ging Barbara Dücker ihrer Leidenschaft nach, besuchte ab 2007 viel Kurse und absolvierte ein Fernstudium Malen und Zeichen. In viele künstlerischen Fortbildungen bildete sie ihren eigenen unverwechselbaren Stil aus.
Eva Repp-Poppes künstlerischer Werdegang begann 1976 mit dem Studium der Kunstgeschichte und Anglistik. Ab 1992 belegte sie verschiedene Kurse wie Porträtzeichnen, Radierung und grafischer Druck. Besonders spezialisiert habe sie sich auf Cyanotypie, ein altes fotografisches Edeldruckverfahren mit blauen Farbtönen. "Ich versuche, das Verborgene in der Natur wahrzunehmen, Ausschnitte zu wählen und sie dann darzustellen. Mich interessiert das Handwerk, mit dem ich das Gesehene umsetze. Ich kombiniere gerne meine Drucke mit Collagen." Seidenpapier, bedruckte Zeitungen und alte Schnittmuster verwendet sie dabei. Zufälligkeiten führen dabei zu spontanen und überraschenden Ergebnissen.
Begeisterung für Holz und Bildhauerei
Die Begeisterung für Holz und Bildhauerei begleitet Elias Frisch seit seiner Jugend. 2004 besuchte er die Holzbildhauerschule in Bischofsheim. Um sein Wissen zu vertiefen, führte ihn der weitere berufliche Weg an die Meisterschule für das Holzbildhauerhandwerk nach München. Seit 2016 ist Frisch freischaffender Bildhauer. Aktuell gilt seine Leidenschaft vor allem alten Hölzern und Findlingen. "Es ist eine Herausforderung das bereits im Holz befindliche Kunstwerk zu ergründen und es herauszuarbeiten." Gerne arbeite er mit jahrhundertealten Fachwerkbalken aus Eiche. Jeder Balken habe seine Vorgeschichte und seinen eigenen Charakter, den es gelte, zum Vorschein zu bringen. So entstehe jedes Mal ein faszinierendes Unikat.
Mit einem Zitat von Pablo Picasso schloss Mikliss seine Ausführungen: "Der Zweck der Kunst ist es, den Staub des täglichen Lebens von unserer Seele zu waschen." In diesem Sinne sei die Ausstellung zu verstehen, als ein Beitrag, der das Leben schöner, fröhlicher und leichter mache.
Die Ausstellung wird bis 9. Oktober in der Stadtgalerie Gersfeld gezeigt. Sie ist jeweils freitags bis sonntags sowie auch an Feiertagen von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Adresse: Kunstgalerie in Untergeschoss der Stadthalle Gersfeld, Schlossplatz 9.