
Die Idee der freischaffenden Künstlerin Sabine Bach fand im Kreis der Heimatunternehmer, dem auch Christian May angehört, ein offenes Ohr. Kunst mal an einem ganz anderen Ort zu präsentieren als in Galerien und anderweitig prominenten Ausstellungsstätten. Ein Schweinestall zum Beispiel.
Christian May und seine Familie waren von der Idee sofort begeistert, 18 Künstlerinnen und Künstler rund um Sabine Bach aus Sondheim im Grabfeld ebenso. In den Boxen mit den Schweinen auf dem Biobauernhof zeigen sie nun Werke, die sich vornehmlich mit dem Thema Schwein und Mast humorvoll wie auch kritisch auseinandersetzen. Bei der Vernissage äußerten sich rund 100 Besucherinnen und Besucher begeistert und ließen sich auch vom teilweise strömenden Regen nicht abschrecken.
"unARTig im Schweinestall"
Die Ausstellung mit dem Titel "unARTig im Schweinestall" ist die erste einer ganzen Reihe an geplanten Expositionen an ungewöhnlichen Orten. Mit dem Schweinestall im Biohof May hat Sabine Bach allerdings schon mal einen Pflock gesetzt.
Die Ausstellung offenbart einmal mehr, dass Kunst überall und auch an dafür überhaupt nicht vorgesehenen Stellen präsentiert werden kann. Die Künstlerinnen und Künstler aus der Region haben sich allerhand einfallen lassen, um den Schweinestall zu einem Ausstellungsraum zu erweitern.

Der Maler und Illustrator Marco Wagner zum Beispiel, der den sprichwörtlichen inneren "Schweinehund" auf die Leinwand bringt. Oder Angelika Warmuth, die ein Musikinstrument aus Blech schafft, das die Schweine gerne selbst anschlagen dürfen. Wenn sie sich in ihrer Box ein wenig nach oben strecken, was sie mitunter gerne mal tun.
In einer anderen Box ragen weiße Gebilde aus Kunststoff an einer Leine bis hinab auf tierische Schulterhöhe und symbolisieren die sprichwörtlichen "Perlen für (statt "vor") die Säue". Auch Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Holzbildhauer aus Bischofsheim haben eine Reihe an "Rahmenwerken" für die Ausstellung gefertigt. Zwei Kunstwerke setzen sich kritisch mit dem Platzangebot für Mastschweine in konventioneller Tierhaltung auseinander.
Und was sagen die Schweine zum Trubel?
Und was sagen die Schweine zu all dem Trubel und den Kunstwerken in und vor allem über ihren Boxen? "Die haben das alles erstaunlich locker genommen", betonen Rebekka und Christian May.
Die Ausstellung unARTig ist auf dem Biohof der Familie May an der Straße zwischen Junkershausen und Wülfershausen noch bis 29. Mai zu sehen. Immer samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Beim Hoffest am 14. und 15. Mai sind zudem Führungen durch die Ausstellung geplant.