Ihre Doktorarbeit am Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte der Uni Würzburg will Eva Maaz über Bad Neustadt schreiben. Die Geschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart soll die Entwicklungsschritte der Stadt und die Gründe hierfür in den Fokus rücken. Im Stadtrat stellte Maaz ihr Promotionsprojekt vor, das auch ein Museumskonzept für Bad Neustadt enthalten soll.
In diesem Zusammenhang äußerte sich Bürgermeister Bruno Altrichter erstmals zum Kauf des ältesten Gebäudes der Stadt, der ehemaligen Würzburger Amtskellerei.
Es mag Zufall sein, dass sich beinahe zeitgleich mit dem Kauf der Amtskellerei (Fronhof, Gefängnis) eine Doktorandin mit einem Museumskonzept für die Kreisstadt befasst. Ein Zusammenhang drängt sich hierbei für die Stadt natürlich auf.
Vor wenigen Tagen hat die Stadt mit der Amtskellerei das älteste Gebäude der Kreisstadt erworben. Zuvor hatte ein privater Investor versucht, Wohnraum einzurichten und zu vermarkten. Geklappt hat das nicht so, wie gedacht. Die Stadt will nun in aller Ruhe ein Nutzungskonzept für das Bauwerk erarbeiten. Eine „Einrichtung kultureller Art“ kündigte Altrichter schon mal an. „Ob Museum oder nicht, die Amtskellerei ist ein kulturhistorischer Mittelpunkt der Stadt“, so Altrichter.
Kulturreferentin Anne Zeisner unterstützt derlei Ideen mit Nachdruck: „Die Stadt hat die Aufgabe, dieses Gebäude für sich zu nutzen!“
Nicht konkret mit der Amtskellerei, sondern mit der gesamten Geschichte der Stadt vom Mittelalter bis in die Gegenwart will sich Eva Maaz (Fulda) beschäftigen. Gemeinsam mit ihrem Doktorvater Professor Helmut Flachenecker stellte sie ihre Promotionsforschungen vor. Der Arbeitstitel lautet: „Bad Neustadt a. d. Saale: Königslandschaft – fränkische Stadt – Industriezentrum“.
Maaz stellt sich die Frage, wie Bad Neustadt entstanden ist und warum an dieser Stelle noch einmal neu. „Die verkehrsgünstige Lage hat die Stadt seit ihrer Entstehung immer gut genutzt“, sagte Maaz.
Ein Museumskonzept soll ebenfalls im Rahmen der Promotion erarbeitet werden. Allerdings zunächst keines, das in der Amtskellerei untergebracht werden kann. Vielmehr geht es um die Stadt als Museum, Eva Maaz will einen dezentralen Ansatz verfolgen. „Geschichte soll in der Stadt noch mehr sichtbar werden“, so die Doktorandin.