Was darf unter dem Weihnachtsbaum nicht fehlen? Geschenke, natürlich. Aber ein viel wichtigeres Zeichen der Weihnacht ist die Krippe. Durch sie wird die Geburt des Erlösers richtig sichtbar, das Weihnachtsevangelium spürbar.
Diesem Gefühl nachspüren kann man laut einer Pressemitteilung der Ostheimer Touristen-Information in der Krippenausstellung in der Kirchenburg. Sie steht unter dem Motto "Zeit zu beten" und zeigt 23 sorgfältig ausgewählte Krippen. Die Exponate stammen aus der Rhön und dem Thüringer Wald.
Es war den Ausstellungsmachern wichtig, in diesem Jahr ganz die regionalen Traditionen aufzugreifen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Und die Vielzahl der Materialien, aus denen die Krippen sind, ist schier überwältigend. Porzellan, Pappmaché und natürlich Holz kommen dabei zum Einsatz.
Ein besonderer Hingucker
Ein besonderer Hingucker ist die Glaskrippe. Herzstück der Ausstellung ist die raumfüllende Bretterkrippe von Künstler Wolfgang Filler aus Untermaßfeld. Vorlage zu diesem Werk waren die jahrhundertealten Malereien in der Kirche im thüringischen Herpf.
„Seit 1991 werden in Ostheim regelmäßig Krippen gezeigt“, sagt Ingrid Schmidt, Mitglied der Freunde der Kirchenburg. Die ersten Jahre wurden sie im Hansteinschen Schloss gezeigt, dann in der Markthalle, im Rathaussaal und dann schließlich in der Kirchenburg. Seit 2002 dient der Erlös der Ausstellungen deren Erhalt. „Wir sind froh, dass wir Zugriff auf eine Vielzahl von Krippen haben, die allesamt einer privaten Sammlung entstammen“, freut sich der Vorsitzende der Kirchenburgfreunde, Udo Trabert.
Essenzielles für den Glauben
„Unserer Meinung nach kann man keine Krippen sammeln, wenn man dies ohne einen christlichen Hintergrund tut“, ist sich Michael Schlotthauer, der stellvertretende Vorsitzender, sicher. Denn hier werde etwas für den Glauben Essenzielles gezeigt.
Das Besondere an der Krippenausstellung in Ostheim ist, dass man sich in jedem Jahr neu Gedanken macht, welche aus dem großen Fundus man zeigt. „Manchmal steht das Material im Vordergrund, manchmal ein Erdteil. Wir haben Krippen aus der ganzen Welt“, erläutert Ingrid Schmidt. Heuer habe man sich ganz der Heimat verschrieben, die Krippen wurden allesamt in der bayerischen und thüringischen Rhön beziehungsweise im Thüringer Wald gefertigt.
Jede Krippe ist etwas Besonderes
Je nach verwendetem Material sehen die Krippen natürlich sehr unterschiedlich aus. Eines haben sie jedoch alle gemein: „Bei jeder einzelnen merkt man die Liebe und Fürsorge an, mit der der Künstler sie gefertigt hat“, so Trabert. Und natürlich auch das Herzblut, mit dem sie aufgebaut wurden. „Ich danke besonders Ingrid Schmidt und Maritta Waldsachs dafür, dass sie den Aufbau mit so viel Liebe realisiert haben“.
„Ich finde, dass jede Krippe auf ihre eigene Weise etwas Besonderes ist“, erläutert Ingrid Schmidt. Sie habe keine, von der sie sagt: ‚Das ist meine liebste‘. „Weil der Künstler so viel Gefühl in die Figuren gelegt hat, sind alle Krippen etwas Besonderes“, findet sie. Besonders freut sie sich, dass in der Ausstellung auch viele einmalige Krippen gezeigt werden, die es nur hier gibt.
Die Krippenausstellung ist eine Gemeinschaftsaktion der „Freunde der Kirchenburg“. „Sie wäre nicht zu realisieren, wenn das Ganze nicht im Verein eingebunden wäre“, weiß Ingrid Schmidt aus Erfahrung. Denn man braucht natürlich Betreuer für die Ausstellung, die dafür sorgen, dass sie auch geöffnet hat. Und mitanpacken muss auch jeder. Schließlich müssen die Krippen auch zur Kirchenburg gebracht werden.
Wer die Krippenausstellung „Zeit zu beten“ einmal selbst in Augenschein nehmen will, hat bis zum 8. Januar noch die Gelegenheit dazu. Die Öffnungszeiten sind bis zum 26. Dezember samstags, sonntags und an den Feiertagen von 14 bis 17 Uhr. Vom 27. Dezember bis zum 8. Januar ist die Ausstellung täglich von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Am 24. und am 31. Dezember ist die Ausstellung geschlossen.