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Kreuzberg
Kreuzberg: Feier des Patroziniums der Klosterkirche
Die Damen und Herren des Ritterordens  vom Heiligen Grab zu Jerusalem nahmen an der Prozession im Rahmen der Feier des Patroziniums rund um die Klosteranlage am Kreuzberg teil.
Foto: Marion Eckert | Die Damen und Herren des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem nahmen an der Prozession im Rahmen der Feier des Patroziniums rund um die Klosteranlage am Kreuzberg teil.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 20.09.2019 02:11 Uhr

Mit dem Fest der Kreuzerhöhung wurde das Patrozinium der Klosterkirche am Kreuzberg gefeiert. Gleichzeitig ist dieses Fest auch für den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem das Patronatsfest. Aus den Komtureien St. Kilian Würzburg, Rabanus Maurus Fulda und St. Heinrich und Kunigunde Bamberg, St. Bonifatius Walldürn, Maximilian Kolbe Frankfurt sowie den Familiaren des Deutschen Ordens waren Vertreter zum Kreuzberg gekommen, feierten den Gottesdienst mit und nahmen an der Prozession rund um die Klosteranlage teil.

Die Ritter und ihre Damen sind seit vielen Jahren treue Gäste auf dem Kreuzberg. Die Ritter tragen weiße Ordensmäntel, die Damen sind in schwarze Mäntel gehüllt und tragen Spitzentücher über dem Haar. Die Mäntel sind geschmückt mit dem roten fünffachen Jerusalemkreuz als Ordenswappen. Die Familiaren des Deutschen Ordens waren am schwarzen Mantel mit schwarzem Balkenkreuz auf weißem Schild zu erkennen.

Ordensgemeinschaften und ihre Aufgabenbereiche wurden vorgestellt

Der leitende Komtur, Berthold Orschler, stellte die Ordensgemeinschaften zu Beginn des Gottesdienstes und ihre Aufgabenbereiche vor. "Sowohl der Deutsche Orden als auch der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem sind aus einer spätmittelalterlichen Pilgerbewegung entstanden, deren Anfänge bis in die Zeit der Kreuzzüge zurückreichen, wo sie als Hospitalorden gegründet wurden." Mit ihrem Prinzip "Helfen, heilen, wehren" rücken die Deutschordensritter die Armen, Kranken und Benachteiligten in den Mittelpunkt ihres Wirkens. Ein besonderer Schwerpunkt seines heutigen Wirkens sehe der Deutsche Orden in der Betreuung suchtabhängiger Menschen.

Festgottesdienst zum Fest Kreuzerhöhung mit Domkapitular Jürgen Vorndran und dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Das Jerusalemkreuz, zu sehen auf dem Ordensmantel, symbolisiert die fünf Wunden Christi.
Foto: Marion Eckert | Festgottesdienst zum Fest Kreuzerhöhung mit Domkapitular Jürgen Vorndran und dem Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Das Jerusalemkreuz, zu sehen auf dem Ordensmantel, symbolisiert die fünf Wunden Christi.

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem wurde 1868 von Papst Pius IX. zum einzigen päpstlichen Ritterorden erhoben. Der Orden habe den besonderen Auftrag, sich zum Wohle der Christen im Heiligen Land einzusetzen und die christliche Lebensführung seiner Mitglieder zu fördern. Dies geschehe durch das gemeinsame Gebet, durch Begegnungen mit Christen im Heiligen Land, aber auch durch Opfer.

Ritterorden unterstützt Schulen, Kindergärten und Altenheime

Vorrangiges Ordensziel sei die Förderung und Sicherung der Heimat der Christen in ihrer angestammten Heimat. Eine besondere Aktualität gewinne dieser Auftrag durch die angekündigte Absicht des israelischen Premiers Netanjahu, das Jordantal in den Westbanks annektieren zu wollen. "Eine Zweistaatenlösung wäre damit endgültig vom Tisch."

Der Ritterorden unterstütze im Heiligen Land den Bau und die Unterhaltung von 60 Pfarreien, 42 Schulen, Kindergärten und Altenheimen sowie die Ausbildung junger Menschen und direkte Hilfe für sozial Schwache. Diese Hilfe komme nicht nur Christen, sondern auch Muslimen zugute. Dem Ritterorden gehören weltweit 30 000, in Deutschland 1400 Mitglieder an.

Domkapitular Jürgen Vorndran hielt den Festgottesdienst

Zelebrant des Gottesdienstes war Domkapitular Jürgen Vorndran, der zugleich auch Prior der Komturei St. Kilian Würzburg ist. Er sprach in seiner Predigt über die fünf Wundmale Christi, die sich im Jerusalemkreuz, das auf den Ordensmäntel abgebildet ist, wiederspiegeln. Er bezeichnete sie als die Zeichen der Liebe Jesus zu den Menschen, die zugleich Trost, aber auch Auftrag für die Christen heute seien. Wie der Apostel Thomas lade Jesus die Menschen ein die Finger in seine Wunde zu legen, um ihm, dem Auferstandenen, zu begegnen.

Domkapitular Jürgen Vorndran sprach über die fünf Wundmale Christi und deren Bedeutung für Christen heute.
Foto: Marion Eckert | Domkapitular Jürgen Vorndran sprach über die fünf Wundmale Christi und deren Bedeutung für Christen heute.

Die durchbohrten Hände reiche er jedem Menschen, um Schuld zu vergeben und mit offenen Armen zu empfangen. In den geschundenen Menschen von heute könne der geschundene Christus gesehen und erkannt werden. Und die durchbohrten Füße seien Auftrag, dass den Menschen heute kein Schritt zu schwer und Weg zu weit sein dürfe, um ihm nachzufolgen.

Domkapitular Jürgen Vorndran kam die Ehre zuteil, das Allerheiligste bei der Prozession zur Kreuzerhöhung um die Klosterkirche am Kreuzberg zu tragen.
Foto: Marion Eckert | Domkapitular Jürgen Vorndran kam die Ehre zuteil, das Allerheiligste bei der Prozession zur Kreuzerhöhung um die Klosterkirche am Kreuzberg zu tragen.
 
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