Zwei Themen beschäftigten vor allem die gut 60 Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Bürgerversammlung in dem mit 218 Einwohnern kleinsten Ortssteil von Sulzfeld. Kein Verständnis zeigten die Leinacher für die Weigerung des Landkreises, auf einem 300 Meter langen Stück der Kreisstraße, vom Rothhof kommend, Tempo 30 einzurichten und entsprechende Schilder aufzustellen. Fünf Kinder müssen die Straße, die in diesem Bereich keinen Gehsteig besitzt, täglich auf ihrem Weg zur Schule nutzen.
Bei einer kürzlichen Ortsbegehung mit Vertretern des Landkreises habe man stattdessen vorgeschlagen, dass die Gemeinde auf ihre Kosten dort einen Gehweg bauen sollte, erklärte Bürgermeister Jürgen Heusinger. Lediglich Hinweisschilder auf Kinder wolle man akzeptieren.
Etwas in Vergessenheit geraten war das Backhaus, für dessen Errichtung es schon seit 2021 eine Genehmigung gibt, die aber aufgrund der damals grassierenden Corona-Pandemie nicht umgesetzt werden konnte. Jetzt soll das Projekt angepackt werden, wobei sehr viel Eigenleistung vorgesehen ist. Zuvor will Bürgermeister Heusinger klären lassen, ob das Vorhaben als punktuelle Dorferneuerungsmaßnahme gefördert werden kann. Geprüft werden soll auch, ob sich die Eigenleistung negativ auf eventuelle Zuschüsse auswirken würde.
Die vorsichtige Vorgehensweise hat ihren Grund. Bei der Errichtung von neuen Grüngutplätzen wird Eigenleistung vom Kreis nämlich nicht gefördert, erklärte Heusinger. Für den Bau dezentraler Plätze gebe es maximal 50.000 Euro Zuschuss, aber nur dann, wenn die Arbeiten durch Rechnungen von Unternehmen nachgewiesen werden. Wobei der Standort in Leinach wohl laut Heusinger der unproblematischste ist.
Das hier entstehende Wasser müsse mit Zisternen aufgefangen werden, weil kein Kanalanschluss vorhanden sei. Um zu verhindern, dass bei Versickerung von Regenwasser alle paar Monate eine Bodenprüfung anfällt, will die Gemeinde den Grüngutsammelplatz mit einer Bodenplatte, betonierten Wänden, die kein Wasser durchlassen sowie mit einem vollständigen Dach ausrüsten.
Während die Sammelstelle in Leinach dort bleiben darf, wo sie bisher auch schon war, muss die Gemeinde in Sulzfeld und Kleinbardorf neue Plätze herrichten. Mögliche Standorte sind im Bereich des Badesees und der Kläranlage. Für Sulzfeld und andere Gemeinden, die nach einer kreisweiten Prüfung ihre Grüngutsammelplätze erneuern oder umbauen müssen, geht es um viel Geld. Heusinger schätzt die Ausgaben pro Deponie auf 120.000 Euro. Abzüglich der 50.000 Euro Zuschuss bedeute das im Falle Sulzfeld 70.000 Euro Eigenanteil für jeden der drei Standorte. Nach Meinung von Heusinger sind die Anforderungen viel zu hoch. Er sei es leid, dass Grüngut wie ein Gefahrenstoff behandelt werde.