
Vernetzen, koordinieren, initiieren und unterstützen – das will das "Bildungsbüro" Rhön-Grabfeld. Gefördert wird es vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Das erfuhren die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Schule, Sport und Gesundheit von Julia Dauer und Jurgita Groß vom Bildungsbüro. Man möchte die bereits im Rahmen der Initiative "Digitale Bildungsregion" ausgearbeiteten Handlungsempfehlungen umzusetzen und die Bildungslandschaft im Landkreis weiterentwickeln.
Dabei soll die gesamte Bürgerschaft des Landkreises über ein datenbasiertes Bildungsmanagement informiert werden, um so noch attraktivere, vielfältigere und passgenauere Bildungsangebote im Sinne des lebenslangen Lernens zu ermöglichen.

In einem Bewerbungskonzept für das Qualitätssiegel "Digitale Bildungsregion" wurden Handlungsempfehlungen ausgearbeitet. Dabei geht es um die Erhöhung der Transparenz über bestehende Bildungsangebote, eine stärkere Vernetzung sowie allgemeine Bildungsthemen und letztendlich auch fachlichen Wissensaustausch. Es gebe in Landkreis verschiedene Institutionen, deren Informationen man dann auch auf der neuen Plattform des Landkreises einstellen und so der gesamten Bevölkerung zugängig machen könnte.
Dabei soll es auch eine Intensivierung der Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft geben. Wie Landrat Thomas Habermann dazu sagte, seien auf der neuen Landkreis-Bildungsseite im Internet dann letztendlich alle Veranstaltungen gebündelt – vom Schafkopf über den Obstbaumschnitt bis hin zu verschiedenen weiteren Bildungsangeboten – zu finden. Frühestens 2026 könnte dieses Angebot verfügbar sein. Das Projekt wird auf vier Jahre mit 70 Prozent gefördert.
Heidrun Vorndran vom Bereich "Schulverwaltung" gab dann Einblicke in die Schülerzahlen der kreiseigenen Schulen. Die Gesamtschülerzahl stieg von 3996 im Jahr 2024 auf 4078 in diesem Jahr. Die Gastschulzahlen sanken von 1094 auf 1022. Letztendlich seien die Zahlen relativ stabil geblieben, stellte Heidrun Vorndran fest.
Bei den Berufsfachschulen für Holzbildhauer in Bischofsheim oder für Musik in Bad Königshofen werde bei der Aufnahme entsprechende Qualität verlangt. Daher komme es hier oftmals zu Schwankungen bei den Schülerzahlen. Auf Anfrage von Kreisrat René van Eckert, wie es mit dem geplanten Neubau der Holzbildhauerschule Bischofsheim stehe und ob das überhaupt noch vorstellbar sei, schlug Landrat Thomas Habermann einen Ortstermin vor. Zur Berufsschule Bad Neustadt sei zu sagen, dass hier die Fachschulen wichtige Indikatoren für die heimische Industrie sind.

Informationen gab Marc Huter vom Sachgebiet Finanzen, wobei Landrat Thomas Habermann eingangs zu den Vorberatungen in den Fraktionen sagte, dass hier immer der Sparwille im Vordergrund stand. 120 Sparvorschläge haben Mitarbeiter des Landratsamtes ausgearbeitet. Das Problem seien steigende Ausgaben gegenüber sinkenden Einnahmen.
Im Haushalt sind deshalb Defizite bei der Realschule Bad Königshofen mit einem Minus von 500.000 Euro eingeplant, beim Gymnasium Bad Königshofen sind es Minus 858.600 Euro, das Gymnasium Mellrichstadt ist mit einem Minus von 958.000 Euro vermerkt, das Gymnasium Bad Neustadt mit einem Minus von 1,1 Millionen Euro. Die Kostenbeteiligung des Landkreises für Förderschulen pendelt sich bei 671.900 Euro ein. Bei der FOS/BOS sind es Minus 600.000 Euro und bei der Wirtschaftsschule Minus 260.700 Euro.
Der Azubi-Shuttle läuft 2026 aus, dafür steht dann Callheinz zur Verfügung. Zur geplanten ökologischen Sportanlage Bad Königshofen sagte Jörg Geier, Leiter der Stabsstelle am Landratsamt, dass man dieses Projekt auf kommende Jahre "strecken" werde. Immerhin liegen die Kosten bei 5,2 Millionen Euro, mit einer Förderung von 90 Prozent. Gegen die Stimme von Kreisrat René van Eckert wurde die Empfehlung an den Kreistag angenommen.