Rund 70 Prozent aller Deutschen leiden unter vorübergehenden oder anhaltenden Kopfschmerzen. Anlässlich des „Tag des Kopfschmerzes“ steht Prof. Dr. Matthias Keidel, Chefarzt der Akutneurologie I und klinischen Neurophysiologie am Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt als Experte im Bereich der Schmerztherapie am 3. September Rede und Antwort.
Wie lerne ich meine Migräne besser kennen? Welche Möglichkeiten der Vorbeugung gibt es aktuell? Diese und ähnliche Fragen wird Prof. Keidel im Rahmen einer Telefonaktion der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft, der Deutschen Schmerzliga und der Migräneliga Deutschland zum Kopfschmerztag beantworten. Unter der kostenfreien Telefonnummer: 0800-0604000 ist die Leitung am 3. September von 13 bis 16 Uhr freigeschaltet.
Klinische Behandlung verschafft Linderung
Rund 300 verschiedene Arten von Kopfschmerz sind in der Medizin bekannt. „Mindestens 95 Prozent dieser Kopfschmerzarten gehören zu den sogenannten primären Kopfschmerzen, also Migräne, Spannungskopfschmerz oder Clusterkopfschmerz. Diese sind meist gut therapierbar“, so Keidel. Bei einer Migräneattacke könne es ausreichend sein, körperliche Arbeiten zu unterbrechen, sich hinzulegen, Reize zu minimieren oder sich durch Kühlung der Stirn oder des Nackens Linderung zu verschaffen. „Entwickelt sich aber eine chronische Verlaufsform, sollte eine klinische oder tagesklinische Behandlung in Betracht gezogen werden“, so der Arzt.
Bei der multimodalen Schmerztherapie am Campus in Bad Neustadt kümmert sich ein sechsköpfiges Team, neben dem Arzt auch physikalische Therapeuten, Physio-, Sport- und Psychotherapeuten sowie Sozialarbeiter, gemeinsam um die Betroffenen. Funktionstherapeutische Maßnahmen wie Massagen, Bewegungsbäder, Ausdauertraining an der frischen Luft und andere individuelle Therapien ergänzen die Behandlung. „Aufgrund der Kombination von medikamentösen, funktionstherapeutischen und schmerzpsychotherapeutischen Maßnahmen kann bei chronischen Verläufen eine Kopfschmerzreduktion um mehr als 50 Prozent erreicht werden“, erklärt Prof. Keidel.