„Der Tag war informativ und vielseitig“, so lautet das Fazit der älteren Schülerjahrgänge der Mittelschule Bad Neustadt. Ein Unterrichtstag stand für die achten, neunten und zehnten Klassen im Zeichen der Berufsorientierung. Schulleitung und Lehrerin Silke Patermann hatte die Zusammenarbeit mit ortsansässigen Firmen aus den unterschiedlichsten Branchen organisiert. Zahlreiche kleine und große Betriebe waren zugegen und brachten durch Präsentationen und Vorträge den Jugendlichen die jeweiligen Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten näher.
Auf besonders großes Interesse stieß die Darstellung der Bundeswehr bei den Schülerinnen der zehnten Klassen. Dabei erfuhren sie, dass es dort neben 60 verschiedenen militärischen Berufsfeldern auch zahlreiche zivile gibt. Die beiden Karriereberater machten die unterschiedlichen Anforderungen eines Soldatenlebens deutlich. „Wir bieten einen sicheren Arbeitsplatz, ein faires Gehalt schon während der Ausbildung und gute Weiterbildungsmöglichkeiten. Aber man kann bundesweit oder im Ausland eingesetzt werden und auch der Umgang mit einer Waffe ist in der Theorie wesentlich einfacher als in der Praxis“, stellten sie klar. Während einige Zehntklässlerinnen eine Ausbildung im medizinischen Bereich der Bundeswehr in Erwägung ziehen, wäre für die 16-jährige Anne der Beruf Soldatin durchaus vorstellbar. Nach wie vor interessant bleibt für die Jugendlichen auch die Polizei als Arbeitgeber, hier stellte sich Einstellungsberaterin Bianca Rittelmeier von der Inspektion Bad Kissingen den vielen Fragen.
Mitarbeiter werden gesucht
Die unterschiedlichen Ausbildungsberufe in der Industrie stellten die Firmen Kunert und Jopp aus Bad Neustadt, Reich aus Mellrichstadt, Gersfelder Metallwaren und ZF aus Schweinfurt vor. „Technisches Verständnis, gute mathematische Kenntnisse, handwerkliches Geschick und präzises Arbeiten sind Grundvoraussetzungen für künftige Industriemechaniker“, waren sich die Ausbildungsleiter einig. „Wir bringen euch unsere Ausbildungsberufe durch Schulpartnerschaften, Praktika und Schnupperwochen näher, denn schließlich brauchen wir euch als künftige Mitarbeiter“, appellierten sie an die Schüler.
Ausbildungen im Dienstleistungsbereich stellten die Firmen, Edeka, Wisag und Opti vor. „Hier hatte man wirklich das Gefühl, dass die Ausbildungsleiter um uns als Lehrlinge werben“, stellte Edwin fest. Im Bereich Handwerk konnten die Schüler wichtige Informationen durch die Vorträge der Firmen Wolf-Haus und Objekteinrichtung Werner mitnehmen. Dies nutzte der eine oder andere Jugendliche und knüpfte Kontakt für ein Betriebspraktikum. Für die körperlich anspruchsvollen Berufe wie Straßen- oder Kanalbauer stand die Firma Zehe Rede und Antwort. Die medizinische Ausbildungsrichtung deckte Dentamedic ab und warb für den Beruf der Zahnarztassistentin.
Neben den größtenteils positiven Erfahrungen gab es auch Kritik auf Schülerseite. So sei beispielsweise der soziale Bereich zu wenig abgedeckt gewesen. Manche der Mädchen und Jungs fanden die Vorträge zu theoretisch. “Der Info-Tag ist aber auf alle Fälle wichtig und sollte als fester Bestandteil im Schulalltag bestehen bleiben“, brachten sie es am Ende auf den Punkt.