
Im Bischofsheimer Stadtrat ist mit Johanna Fellenstein nur eine einzige Frau vertreten. Eine derartige Konstellation ist nicht immer günstig, vor allem wenn über Themen diskutiert wird, die vor allem Frauen betreffen.
In der jüngsten Sitzung des Stadtrates hatte das Gremium über die künftigen Hallenbadzeiten und Temperaturen zu entscheiden. Keine leichte Entscheidung angesichts der Energiekrise und der Vorgabe, soviel Energie wie möglich einzusparen.
Gemischte Saunen gefallen nicht allen Frauen
Der Warmbadetag wurde ersatzlos gestrichen. Johanna Fellensteins Hinweis auf Familien mit kleinen Kindern und Frauen, die bei niedrigeren Temperaturen schnell frieren, wurde zur Kenntnis genommen und teilweise milde belächelt. Alternativen wurden nicht diskutiert.
Die Frauensauna wurde ebenfalls gestrichen. Frauen könnten doch in die gemischte Sauna gehen, meinten die männlichen Stadtratsmitglieder. Gemischte Saunen gefallen nicht allen Frauen, manche fühlen sich darin unwohl. Vor allem aber mutet es seltsam an, wenn Männer entscheiden, was für Frauen angebracht ist. Frauen- und familienfreundliche Politik sieht anders aus.
Wir können doch nicht auf der einen Seite argumentieren, dass "an Putins Gas und Öl das Blut ukrainischer Mädchen/Kinder klebt" und konsequenterweise auf russisches Gas und Öl verzichtet werden muss (was ich vollkommen unterstütze) - aber auf der anderen Seite fordern, dass wir gleichzeitig trotzdem weiter schön warm und angenehm extrem energieintensive Warmbadetage haben und separate Saunen.
Ergo, wenn es an den eigenen Luxus und kleine Einschränkungen geht - und nur darum geht es hier - dann muss wohl das Argument rund um Öl, Gas und das Blut, das daran klebt, eben mal kurz nach hinten treten... sehr konsequent ;-(