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Bad Königshofen
Koji Itagaki, der Bad Königshöfer Olympiasieger-Trainer
Ein ehemaliger Schützling des Köngshöfer Coaches gewann bei Olympia die Goldmedaille im Tischtennis-Mixed. Warum sich ein Trio ärgert und doch freut.
Da freut er sich: Jetzt hat Koji Itagaki sogar einen Olympiasieger auf der Liste seiner Tischtennis-Schützlinge.
Foto: Rudi Dümpert | Da freut er sich: Jetzt hat Koji Itagaki sogar einen Olympiasieger auf der Liste seiner Tischtennis-Schützlinge.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 11.02.2024 17:29 Uhr

Tokyo Koji Itagaki ist seit sechs Jahren sogenannter Headcoach der Tischtennis-Bundesliga-Mannschaft des TSV Bad Königshofen. Als er seinerzeit mit Sack und Pack und seiner Familie nach Bad Königshofen kam, ging ihm nur in internationalen Tischtenniskreisen der Ruf eines Weltklasse-Trainers voraus. Vermittelt wurde er durch Akihiko Kotani, Shakehands-Chef und persönlicher Freund von TSV-Manager Andy Albert. Beide hatten schon vor sechs Jahren vereinbart, gemeinsam die Olympischen Spiele in Tokyo (2020) zu besuchen. Die Karten hatte Kotani schon bei der erstmöglichen Gelegenheit geordert. Am vergangenen Sonntag und Montag wären sie und natürlich auch Koji Itagaki Zuschauer in der olympischen Tischtennis-Halle gewesen - hätte Publikum Zutritt bekommen.

Und hätten miterlebt, wie Itagakis einstiger Schützling Jun Mizutani zusammen mit Mima Ito die Goldmedaille im Mixed gewonnen hat. So aber war Kotani irgendwo in Japan, Albert in seinem Gasthaus in Schweinshaupten und der Lehrmeister des jetzigen Olympiasiegers Itagaki in Carrara in Italien: In Urlaub und ganz gewiss in irgendeinem Zusammenhang mit Tischtennis unterwegs. Dort erreichten wir ihn zu einem Ferngespräch über seine Glücksgefühle am Sonntag und Montag: "I´m very happy", so seine Reaktion.

Sieg gegen das deutsche Team

Der Weg zum Olymp war bereits am Samstag mit dem Achtelfinal-Sieg gegen die Österreicher Polcanova/Fegerl (4:1) beschritten. Am Sonntag leistete im Viertelfinale die deutsche Kombination Patricia Solja/Patrick Franziska (4:3) bei 16:14 im siebten Satz den heftigsten Widerstand. Im Halbfinale schlugen die Japaner die Taiwanesen Lin/Cheng (4:1). Und am Montag – das war die große Sensation - besiegten sie Xin Xu/Liu Shiwen vom Tischtennis-Erzfeind China in einem mitreißenden Spiel um Gold mit 4:3.

Die 20-jährige Mima Ito "kenne ich nicht persönlich, aber ihre Mutter", bemerkte Itagaki. Dafür kennt er den 32-jährigen Jun Mizutani, der bei den Japanischen Meisterschaften gegen den Ex-Königshöfer Mizuki Oikawa noch verloren hatte, umso besser. Der wiederum konnte sich als japanischer Meister nicht für Olympia, sondern "nur" für die WM in Houston im November qualifizieren.

Jun Mizutani kam mit knapp 14 Jahren an die Aamori-Highschool in die Trainingsgruppe von Koji Itagaki, der dort vormittags Englisch und nachmittags Tischtennis unterrichtete. "Jun war fast fünf Jahre unter meinen Fittichen und spielte in der Zeit für die Meiji-Universität in Tokyo und im chinesischen Superleague-Club Schuan. Mit 17 Jahren wurde er der jüngste japanische Meister aller Zeiten", verweist Itagaki mit einigem Stolz in der Stimme auf Mizutanis ersten großen Erfolg. 2016 gewann er Olympia-Bronze in Rio. Als Jun mit 18 Jahren für einige Stationen nach Europa, in Deutschland zu Borussia Münster wechselte, "kam er in den Monaten zwischen den Saisons immer nach Japan und trainierte täglich bei mir."

Andy Albert in Schweinshaupten, sein Freund Akihiko Kotani in Japan und Kojo Itagai in Italien verfolgten die Spiele, "insbesondere das Endspiel am Montag, vom ersten Ballwechsel bis zur Siegerehrung, gemeinsam, fast wie nebeneinander in der Halle" mittels eines Chat-Dienstes. Itagaki: "Es ging ja schließlich gegen die Chinesen, sodass ich uns keine großen Chancen ausgerechnet habe. Spiele gegen China sind immer eine große Herausforderung für uns Japaner. Diese Goldmedaille sorgt zumindest dafür, dass die Chinesen nicht alle Goldmedaillen abräumen und wird in Japan einen noch größeren Boom auslösen – hoffe ich."

 
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