Adliger Besuch am Naturfriedhof St. Ursula bei Alsleben: Ihre Königliche Hoheit, Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein, Gräfin zu Rietberg, ließ sich vor Ort über das Konzept der Ruhestätte informieren. Bürgermeister Michael Custodis, Kurt Mauer und Erwin Kruczek vom Kommunalunternehmens Naturfriedhof St. Ursula freuten sich, die Idee und den langen Weg bis zur Fertigstellung vorstellen zu dürfen. Wie die Erbprinzessin sagte, sei sie über einen Film der Diözese Würzburg auf den Naturfriedhof in Alsleben aufmerksam geworden. Vor Ort sagte sie weiter, dass ihr Förster Sebastian Huth sie schon seit einiger Zeit auf die interessante Möglichkeit hingewiesen hatte, in den herzoglichen Wäldern bei Banz einen Naturfriedhof zu errichten. Ursprünglich stand sie diesem Vorhaben skeptisch gegenüber. Das Konzept in Alsleben fand jedoch ihre Zustimmung.
Erwin Kruczek, Forstrat a.D. und Vorstandsmitglied des Kommunalunternehmens Naturfriedhof St. Ursula, konnte sich bereits gemeinsam mit Sebastian Huth vor Ort in Banz davon überzeugen, dass hier alle Voraussetzungen für den erfolgreichen Betrieb eines Naturfriedhofes gegeben sind. Die positive Einschätzung der beiden Forstleute überzeugte Erbprinzessin Sophie, so dass sie sich selbst vor Ort in Alsleben ein Bild von der Einrichtung und den Betrieb eines solchen Naturfriedhofs machen wollte.
Bereich für Urnenbestattungen wird erweitert
Vorstand Kurt Mauer berichtete, dass die 930 Grabstätten des 2014 eröffneten Areals mit einer Fläche von 0,72 Hektar fast vollständig verkauft oder reserviert sind. "Wir haben reagiert und schaffen deshalb in einem weiteren Waldstück die Voraussetzungen für weitere Urnenbestattungen." Der neue Bereich mit 0,95 Hektar wird aus Eigenmitteln des Kommunalunternehmens, ohne Zuschuss der Gemeinde oder Fremdmittel finanziert. Die Erbprinzessin erfuhr auch, dass es am Naturfriedhof St. Ursula keine anonymen Beisetzungen gibt und alle Gräber durch einen kleinen Grabstein mit Namensschild erkennbar sind.
In den herzoglichen Wäldern bei Altenbanz soll der neue Naturfriedhof in einem alten, gepflegten und naturnahen Eichenmischwald zwischen Altenbanz und dem Kloster Banz entstehen. Bereits im Februar dieses Jahres hatten Sebastian Huth und Erwin Kruczek das Projekt dem Stadtrat in Bad Staffelstein vor gestellt. Da nur Kommunen oder Kirchen Träger von Friedhöfen sein können, war es wichtig, die Stadt Bad Staffelstein für das Projekt zu gewinnen. Bürgermeister und Stadtrat zeigten sich sehr aufgeschlossen für das Vorhaben. Aktuell werden die vertraglichen Grundlagen ausgearbeitet. Dabei geht es im Wesentlichen um die Gestaltung der Trägerschaft und Regelungen für den Betrieb des Naturfriedhofes. Anschließend folgt die konkrete Planung für den Naturfriedhof Banz. Ihre Königliche Hoheit, Erbprinzessin Sophie, zeigte sich in Alsleben sehr zuversichtlich, dass mit der Einrichtung des Naturfriedhofes noch 2021 begonnen werden kann.
Beispielgebend für andere Naturfriedhöfe
Der Naturfriedhof bei Alsleben ist bereits beispielgebend für einen Naturfriedhof im Bereich der Gemeinden Laufach und Sailauf (Spessart). "Auch andere Kommunen und Privatwaldbesitzer haben sich schon vor Ort informiert", sagten Kurt Mauer und Forstrat a. D. Erwin Kruczek. Natürlich sei es nicht ganz einfach, einen Naturfriedhof zu errichten. Um damit auch Erfolg zu haben, müssen sehr viele Voraussetzungen erfüllt sein. Das beginnt schon mit der Trägerschaft und ganz speziellen Anforderungen an den Standort. Die Anlage in Alsleben zeige aber, dass es gelingen kann.