Das festliche Bläserkonzert des Musikvereins Hohenroth am Dreikönigstag setzte den Schlusspunkt hinter die Böschemer Winterwochen. Voll besetzt war die Klosterkirche am Kreuzberg, so voll, dass eigens Stühle herbei getragen und in den Gängen aufgestellt werden mussten. Doch noch immer mussten viele Besucher stehend dem Konzert lauschen.
Nicht nur für die Besucher sondern auch für die Musiker sei das Konzert eine lieb gewordene Tradition, betonte Ursula Enders, die durch das Programm führte und dabei weiterführende Informationen zu den Stücken und der Musikkapelle gab.
Volle Kirche ist ein beeindruckender Anblick
Die über 50 Musiker aller Altersstufen, die sich im Altarraum und auf den Stufen gruppierten und die volle Kirche boten ein prächtiges Bild. "Das haben wir nicht alle Tage", freute sich auch Pater Georg Andlinger über den Erfolg der musikalischen Darbietungen am Kreuzberg. Den Besuchern sicherte er zu, dass durch ihre Anwesenheit bei den Konzerten rund ums Jahr der Kreuzberg auch zu einem kulturellen Ort in der Rhön werde.
Die Kapelle hatte auch diesmal einige Stücke aus dem Jahreskonzert dabei, das traditionell am Vorabend des 1. Advents in Hohenroth stattfand. Dirigent Michael Baumgart hat das Programm für den Kreuzberg um einige festliche Stücke ergänzt und somit ein breit gefächertes und abwechslungsreiches Programm zusammen gestellt. Ursula Enders lud die Besucher zu einer wunderbaren musikalischen Reise ein, bei der sie in die Welt der Harmonie und Musik abtauchen könnten.
Eine musikalische Bergwanderung
Eröffnet wurde das Konzert mit dem Stück "Signature" des belgischen Komponisten Jan Van der Roost. Weiter ging es mit "Alpina Saga" von Thomas Doos, die in die erhabene Welt der Berge entführte und eine Bergwanderung in all ihrer Pracht und Gefahr mit Tälern, Almen und schmalen Anstiegen bis hin zu einer glasklaren Sternennacht vor einer Berghütte beschrieb.
Die Filmmusik zu "The Rose", dem unvergessenen Film über das Leben der legendären Blues-Sängerin Janis Joplin, enthält einige musikalische Kleinode, darunter den bezaubernden Titelsong von Amanda McBroom. An der Piccolo-Trompete war Solist Wilfried Fleckenstein zu hören. Immer wieder gerne gehört und gespielt: "Nessaja" von Peter Maffay. "Ich wollte nie erwachsen sein...", ein Stück, das berührte und nachdenklich machte.
Melodie entführt in die Höhen der Rhön
Die Tuba stand im Mittelpunkt des Stücks "Tuba Concerto Espanol" von Kurt Gäble. Als Solist zeigte Louis Kaiser sein Können in dem temperamentvollen Werk mit spanischem Colorit, das die Agilität der Tuba als Solo-Instrument eindrucksvoll herausstellte.
Der Hohenröther "Musikus" und Dirigent der Hergoldshäuser Musikanten Rudi Fischer hat das Stück "Das Geheimnis der Rhön" arrangiert. In Verbundenheit zur Heimat sang Rudi Fischer mit seiner Frau Ute von den "schönen Bergen und den hohen Matten auf dem Rücken der Rhön". Die Melodie entführte auf die Hochrhön, durch das Moor, über die Wasserkuppe bis zum Kreuzberg.
"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" gehören zum Standard-Programm
Das Stück "Advent am See" wurde 2015 aus Anlass des jährlichen Adventssingens des Kirchenchors Hohenroth geschrieben und beschreibt die Idylle, die besinnliche Stimmung aus Sicht des Komponisten Rudi Fischer am Hohenröther See. Ursula Enders lud das Pubikum zu einem Spaziergang auf dem Pfarrer-Mergenthaler-Weg ein, um das Sonnenlicht zu beobachten, das sich tanzend auf den sich kräuselnden Wellen bricht.
Kein Dreikönigskonzert der Hohenröther Musiker auf dem Kreuzberg ohne "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". "Alle Jahre wieder, weil´s einfach zu schön ist", schwärmte die Moderatorin von der wunderschönen Melodie, die zu Weihnachten einfach dazu gehöre, so wie Plätzchen und der Tannenbaum.
Mit dem Stück wollten sich die Musiker von ihrem Publikum verabschieden, doch ohne Zugaben war das dann noch nicht möglich. Sie spielten von Bach den festlichen Choral "Bist du bei mir" und "One Moment in Time", die große Melodie mit berührendem Text aus dem Jahr 1988, gesungen von Whitney Houston bei der Eröffnung der Olympischen Spiele. Die Motivation dieses Songs, der Glauben an die Hoffnung, dass all die Träume, die man so hegt, irgendwann doch in Erfüllung gehen, dass sich all die harte Arbeit irgendwann auszahlt, gaben die Musiker ihrem Publikum mit auf den Weg ins neue Jahr.