Der Klimawandel hat bedeutenden Einfluss auf die Gewässer. Gerade Bäche und kleine Flüsse sind von einem „Zu viel“ oder „Zu wenig“ an Wasser besonders stark betroffen. Vor allem die Häufung der Starkregen, Sturzfluten und Hochwasserereignisse, aber auch die immer wiederkehrenden Trockenperioden und Niedrigwasserzeiten haben starke Auswirkungen auf die Natur, die Gesellschaft und auch die Wirtschaft. Darüber informiert das Landratsamt in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Auf Einladung der bayernweiten Gewässernachbarschaften des Landesamts für Umwelt und des Gewässernachbarschaftsberaters Jonathan Hasenauer informierten sich Vertreter der Kommunen des Landkreis Rhön-Grabfeld Ende September in Großbardorf über die vielfältigen Möglichkeiten die Gewässer an die Folgen des Klimawandels anzupassen.
Immer stärker werdende Sturzfluten und Hochwasserereignisse
Eine naturnahe Gewässerunterhaltung kann dazu beitragen, die Auswirkungen für die Gewässer als Lebensräume abzupuffern und Wasser in der Landschaft zurückzuhalten, so dass dieses in Niedrigwasserzeiten den Gewässern und der Landschaft zur Verfügung steht. Sowohl das Projekt „Lebenswerte Bäche“ der Regierung von Unterfranken, als auch die Förderungen des ökologischen Gewässerunterhalts und Ausbaus durch den Freistaat Bayern helfen dabei den Gemeinden, die Gewässer auf die Klimaveränderungen vorzubereiten.
Die anschauliche Vorstellung von Ufersicherungsmaßnahmen in ingenieurbiologischer Bauweise mithilfe von Gehölzen und Stecklingen zeigte einen Weg der ressourcenschonenden Sicherung der Gewässer. Sowohl die notwendige Beschattung, als auch die Schaffung vieler neuer Habitate können so die Gewässer als Lebens- und Erholungsraum sichern und entwickeln.
Auch die Änderungen der Starkniederschläge und der daraus resultierenden, immer häufiger werdenden Sturzfluten und Hochwasserereignisse wurden anhand der letzten Ereignisse nachvollzogen. Sowohl die verschiedenen Möglichkeiten der Vorsorge und Anpassung, als auch die Probleme der Umsetzung wurden intensiv diskutiert. Auch welche Arten der Unterstützung es dabei für die Gemeinden gibt, wurde erläutert.
Regelmäßige Gewässer-Nachbarschaftstage
Am Nachmittag stand eine gemeinsame Exkursion an das Gewässer „Albach“ am Ortsrand von Großbardorf auf dem Programm. Dort wurde in den Jahren 2019 bis 2020 der Albach in den Taltiefpunkt verlegt und naturnah umgestaltet. Die Maßnahme zeigte auf anschauliche Weise, welchen Wert eine Umgestaltung eines Gewässers als Lebens- und Erholungsraum für den Menschen, die Pflanzen und Tiere bietet und welches Potential in der natürlichen Entwicklung der Gewässer liegt.
Die Gewässer-Nachbarschaften sind ein Netzwerk auf der Ebene der Landkreise. Engagierte und erfahrene Gewässer-Nachbarschaftsberaterinnen und Gewässer-Nachbarschaftsberater führen regelmäßige Gewässer-Nachbarschaftstage durch. Praktiker aus den Kommunen und Verbänden nehmen daran teil.
Die Gewässer-Nachbarschaften Bayern werden vom Bayerischen Umweltministerium und den kommunalen Spitzenverbänden getragen und durch die Wasserwirtschaftsämter beziehungsweise in deren Auftrag durchgeführt. Das Landesamt für Umwelt koordiniert die Arbeit der Gewässer-Nachbarschaften und der über 50 Beraterinnen und Berater.
Mehr Informationen gibt es unter www.gn-bayern.de