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Rödelmaier
Schnee in der Rhön: So hat sich die Straßenmeisterei Rödelmaier auf das Winterwetter vorbereitet
Glaubt man den Wetter-Apps, dann ist der Winter in der Rhön im Anmarsch. Er hat viel Schnee im Gepäck. Wie hat sich die Straßenmeisterei Rödelmaier vorbereitet?
Eine ganze Reihe von Straßenwetterstationen geben Sebastian Geis Auskunft über die aktuellen Verhältnisse, vor allem an neuralgischen Stellen im Landkreis.
Foto: Eckhard Heise | Eine ganze Reihe von Straßenwetterstationen geben Sebastian Geis Auskunft über die aktuellen Verhältnisse, vor allem an neuralgischen Stellen im Landkreis.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:29 Uhr

Glaubt man den Wetter-Apps, dann ist der Winter im Anmarsch. Auf Schneefälle vorbereitet ist der Winterdienst, berichtet Karl-Heinz Baumeister, Leiter der Straßenmeisterei Rödelmaier.

Die Einrichtung neben der Autobahnauffahrt ist die größte im Zuständigkeitsbereich des staatlichen Bauamts Schweinfurt. Längst sind die Lager gefüllt, rund 5100 Tonnen Salz warten in Hallen in Rödelmaier, Bischofsheim und Bad Königshofen sowie in einem Silo in Fladungen auf ihren Einsatz.

Straßenmeisterei in Rödelmaier ist rund um die Uhr besetzt

Der Bereitschaftsplan ist ausgearbeitet, denn die Straßenmeisterei ist im Winter rund um die Uhr besetzt, nur von 23 bis 3 Uhr muss auf Bundes- und Staatsstraßen nicht geräumt werden.

Als sogenannte Mischmeisterei ist Rödelmaier im Winterdienst nicht nur für rund 365 Kilometern Bundes- und Staatsstraßen verantwortlich, sondern räumt auch 31 Kilometer der Autobahn A 71, zwei Tank- und Rastanlagen sowie drei Anschlussstellen der Autobahn.

Für den Winterdienst sind insgesamt 36 Mitarbeiter und 14 Fahrzeuge – davon acht eigene und sechs Unternehmerfahrzeuge – eingeplant. Zusätzlich unterstützen vier Straßenwärter-Azubis den Winterdienst.

Besondere Ausrüstung für die Arbeit auf der A 71

Besonders großes Gerät kommt für die Räum- und Streueinsätze auf der Autobahn zum Einsatz. So werden für die A 71 unter anderem zwei Dreiachs-Lastwagen mit Front- und Seitenpflug eingesetzt. Die können zwei Spuren auf einmal räumen und sind mit modernstem Equipment ausgerüstet, ein Fahrzeug kostet fast 350.000 Euro.

Überhaupt ist die Einrichtung in den vergangenen Jahren erheblich aufgerüstet worden. Für die Einsatzplanung greifen die Straßenmeistereien auf Meldesysteme des Deutschen Wetterdienst und dessen Radarprognosen zurück. Des Weiteren sind im Landkreis Rhön-Grabfeld Straßenwetterstation nun schon seit 15 Jahren an neuralgischen Punkten aufgestellt, die den Straßenzustand in Echtzeit überwachen.

Zwei Spuren kann Jens Barthelmes mit seinem gewaltigen Lastwagen gleichzeitig auf der A 71 räumen.
Foto: Eckhard Heise | Zwei Spuren kann Jens Barthelmes mit seinem gewaltigen Lastwagen gleichzeitig auf der A 71 räumen.

Straßenwetterstationen in Rhön-Grabfeld liefern viele Daten

Neben Bildern liefern sie Informationen über Straßentemperatur, die Temperatur in 15 und 30 Zentimetern Tiefe, die Salzkonzentration, die Windgeschwindigkeiten, die Lufttemperatur sowie den Taupunkt. Bei kritischen Wetterlagen werden aber auch noch Kontrollen vor Ort vorgenommen.

Um ein besseres und vor allem länger anhaltendes Ergebnis bei den Streueinsätzen zu erhalten, verwenden die Straßenmeistereien Feuchtsalz. Dabei gibt es zwei verschiedene Methoden: Eine reine Salzlösung wird zu präventiven Einsätzen bei gefrierender Nässe oder Reifglätte verwendet und erfordert einen deutlich geringeren Salzanteil. Sie kann jedoch nur bei Temperaturen oberhalb von Minus sechs Grad eingesetzt werden.

In den letzten Jahren die Streutechnik deutlich weiterentwickelt

Bei der zweiten Methode wird das Salz mit Sole angereichert und auf die Straßen aufgebracht. Der Vorteil ist eine bessere Haftung auf dem Asphalt und somit geringere Verwehung. Insgesamt hat sich in den letzten Jahren die Streutechnik deutlich weiterentwickelt, betont Stellvertreter Sebastian Geis.

Andererseits bekommen auch die Straßenmeistereien den Klimawandel zu spüren und verzeichnen einen deutlich abnehmenden Salzverbrauch. Im Vorjahr waren es zum Beispiel 2600 Tonnen Salz und 600.000 Liter Salzlauge. Eine Vorhersage lässt sich aber trotzdem nicht ableiten, denn "es ist noch gar nicht lange her, da war ich in einem Winter blank gewesen", erinnert sich Baumeister.

Das sind die problematischen Strecken in der Rhön

Die neuralgischen Punkte sind die Hochlagen wie die Strecke Langenleiten – Wildflecken, die Schwedenschanze und die Hochrhön mit ihren Zufahrten. Die Zeit, in der die Hochrhönstraße gesperrt ist, hat jedoch erheblich abgenommen. "Wenn da mal zu ist, dauert es auch nicht lange bis zu den ersten Anrufen".

„Für das Personal ist der Winterdienst eine starke Belastung, der Bereitschaftsdienst muss jederzeit einsatzbereit sein, da fallen jede Menge Überstunden an“, versichert Geis. Wie sehr seine Mitarbeiter in diesem Winter gefordert werden, darauf ist Karl-Heinz Baumeister nach den bisher unbeständigen Wetterlagen des ablaufenden Jahres schon sehr gespannt.

 
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