Ein Schornsteinfeger am Eingang des Sitzungssaals in Bad Neustadt war am Dienstagnachmittag schon ein Hingucker. Landrat Thomas Habermann lüftete in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt- und Naturschutzfragen dann das Geheimnis. Bezirkskaminkehrermeister Michael Hock aus Sondheim/Rhön und Christian Braun von der Firma Hans Geis GmbH und Co KG, Internationale Spedition Bad Neustadt, erhielten Klima-Pakt-Urkunden überreicht.
Der Landkreischef erläuterte dazu, dass im Oktober 2020 der neue Umwelt- und Klimapakt der Bayerischen Staatsregierung und der Bayerischen Wirtschaft unterzeichnet wurde. Damit sollten in der bereits 1995 initiierten Umweltpartnerschaft neue Impulse im Klimaschutz gesetzt werden. Konkret geht es um die Entwicklung im Umgang mit weiteren Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen.
Damit wiederum sollen Umwelt- und Klimaschutz in Unternehmen und Betrieben voran gebracht werden. Michael Hock, Bezirkskaminkehrermeister aus Sondheim/Rhön hat in seinem Unternehmen ein Umweltmanagementsystem nach der vorgegebenen Richtlinie ISO 14001 umgestellt. Dabei geht es um entsprechende Maßnahmen bei Umweltzielen sowie unter anderem um die Anpassung der Zuständigkeiten, Verfahren und Maßnahmen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz.
Schwerpunkte sind Leistungen zum integrierten Umweltschutz, so die nachhaltige Werteorientierung hinsichtlich Kundenzufriedenheit, Professionalität, Ertragskraft, Umweltbewusstsein und Integrität als Grundstein für die Unternehmensentwicklung, sagte der Landrat. Hinzu kommen die Energieeinsparung, eine Verbesserung der energiebezogenen Leistung und der Umweltbilanz.
Personal wird regelmäßig geschult
Die Internationale Spedition Hans Geis GmbH & Co KG aus Bad Neustadt hat ebenfalls ein Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001 vorgenommen. Bei diesem Unternehmen ging es unter anderem um eine effiziente LED-Beleuchtung, aber auch darum, bei Neubauten Regenwasser für die LKW-Waschanlagen zu verwenden oder auch Lichtbänder für die natürliche Beleuchtung.
Bei der Spedition Hans Geis in Bad Neustadt wurde weiterhin ein Blockheizkraftwerk in der Unternehmenszentrale installiert. Hinzu kamen die Beschaffung von verbrauchs- und emissionsarmen Fahrzeugen, die Nutzung innovativer Techniken und eine regelmäßige Schulung des Personals in verbrauchsoptimiertem und verschleißfreiem Fahren.
Ehrung ist auch eine Auszeichnung für den Landkreis
Die Unternehmen, die mit ihrer Teilnahme am Umwelt- und Klimapakt eigenverantwortliche, freiwillige Umweltschutzleistungen erbringen, haben einige Marketing-Vorteile. Sie erhalten nicht nur die Klimapakt-Urkunde, sondern dürfen auch das Klimapakt-Logo und das Klimapakt-Teilnehmerportal mit Klimapakt-App nutzen. Darüber hinaus erhalten die Unternehmen einen verbesserten Zugang zu Fachinformationen und bekommen entsprechende Hilfestellungen.
Landrat Thomas Habermann beglückwünschte beide Unternehmen und nannte die Ehrung auch eine Auszeichnung für den Landkreis Rhön-Grabfeld. Dass ein Kaminkehrermeister in seiner obligatorischen schwarzen Schornsteinfegerkleidung dabei ist, stehe bekanntlich symbolhaft für Glück. Genau dieses Glück brauche man in diesen schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie. Beide Unternehmen seien ein Vorbild für weitere Unternehmen in Rhön und Grabfeld. Landrat Thomas Habermann: "Umweltbewusstes Verhalten muss gelebt werden." Beide Unternehmer waren denn auch sichtlich stolz über diese Auszeichnung, die sie aus der Hand des Landkreischefs erhielten.