Während draußen am Sonntagabend der Erlebnistag so langsam zu Ende ging, erfreute Organist Elias Mack die Musikliebhaber mit einem kleinen Orgelkonzert in der Stadtpfarrkirche St. Kilian in Mellrichstadt. Nach längerer Pause wollte er die Besucher mit einer Vielfalt an ungewohnten Weisen inspirieren und überraschen.
Mit "Salut d'Amour" von Edward Elgar, für Orgel bearbeitet von Charles John Grey, einem Liebeslied, hatte er einen lieblichen Einstieg gewählt. Ganz zart klang das Stück aus, das er vor drei Jahren schon einmal gespielt hatte. Ganz anders die 4. Sonate Allegro Assai von Alexandre Guilmant, einem französischen Organisten und Komponisten. Durch seine Kompositionen, besonders die acht Orgelsonaten, trug Guilmant wesentlich zur Ausbildung eines eigenständigen französisch-romanisch-sinfonischen Orgelstils bei. Kräftig, fast wuchtig erklang das Instrument.
Tänzerische Motive
Das heitere Orgelstück "Mozart Changes" (Mozartsche Akkordwechsel) von Zsolt Gárdonyi entstand 1955 als Auftragskomposition für das "Oklahoma Mozart Festival" und kreist um zwei tänzerische Motive aus dem Schlusssatz der Klaviersonate D-Dur, "Jagdsonate", von Wolfgang Amadeus Mozart. Gárdonyi spielte dieses Stück höchstselbst an der Akemann-Orgel im Dom zu Uppsala.
Flott, mit Leichtigkeit glitten seine Finger über die Tasten bei "Art Deco 3 Piece Suite III To Clarice" von Nigel Ogden. Das Stück ist geschrieben für Kinoorgel. Nigel Ogdon begann mit dem Orgelspiel im Alter von zwölf Jahren, nachdem er einige Jahre Klavier studiert hatte. Irgendwann eröffnete er ein eigenes Geschäft für elektronische Orgeln in Sale, Cheshire. Damals begann er auch, "The Organist Entertains" zu präsentieren, eine Sendung, in der er seit 1974 viele Male als Spieler mit startete. Er spielte Konzerte mit populärer leichter klassischer Musik auf Theaterorgeln und in Kirchen, Kathedralen und Kirchensälen.
Das letzte Stück "Ere zij aan God de Vader" stammt von Jan Peter Teeuw. Er studierte Orgel bei Johan den Hoedt und Arjen Leistra. Mit 14 Jahren wurde er Organist in Rotterdam. Derzeit ist er Organist in Ridderkerk und leitet verschiedene Chöre. Ein wunderbarer Ausklang war dieses Stück, die Meditation lud ein zum Innehalten, beim Finale drehte die Orgel nochmal richtig auf. Starker Applaus belohnte Elias Mack für seine Darbietung, der es mit "Tango", 3. Teil, von Joyce Alldrett als Zugabe leicht ausklingen ließ.