450 Waldgrundstücke und 145 Waldbesitzer. Der Wald der Gemeinde Hausen ist kleinteilig mit Flächen zwischen 100 und 1000 Quadratmetern. Nicht alle Flächen sind direkt zu erreichen, sie sind nur über Nachbargrundstücke zugänglich. Das sorgt auch beim Holzmachen für Probleme, da gerade auf kleinen Flächen auch Nachbarbäume in Mitleidenschaft gezogen werden können. Gemeinderat Otto Orf und einige Mitstreiter haben sich daher um freiwilligen Waldtausch bemüht. Unterstützt werden sie vom Amt für ländliche Entwicklung. "Viele Leute wissen nicht, was ihnen gehört. Sie kennen die Grenzen und Grundstücke nicht", so Orf. Durch den freiwilligen Waldtausch sollen diese Unklarheiten beseitigt werden, indem Grundstückszuschnitte geschaffen werden, die auch bewirtschaftet werden können. Gleichzeitig hofft Orf, dass das Interesse am Wald bei den Nachkommen steige.
Für die Gemeinde Hausen habe das Verfahren ebenfalls Vorteile, denn zwischen privaten Waldflächen befindet sich auch gemeindlicher Wald. Mit dem Verfahren können die ungünstigen Verhältnisse verbessert werden. Der freiwillige Waldtausch sei schneller, günstiger und flexibler als eine Waldflurbereinigung, fasste Orf zusammen. Das Amt für ländliche Entwicklung fördert die Tauschaktivitäten, ist aber auch bei Grundbuchänderungen und Kartierungen behilflich. Von den 145 Waldbesitzern haben 90 auf die Anfrage reagiert, was ein sehr guter Schnitt sei. 30 haben Verkaufsbereitschaft signalisiert. Eine "Tauschveranstaltung" habe bereits stattgefunden. Die Waldbesitzer hatten die Möglichkeit zu erfahren, wo sich ihre Grundstücke befinden, wer ihr Nachbar ist und wo Grundstückszusammenlegungen sinnvoll wären. Ein zweites Treffen dieser Art fiel Corona zum Opfer und musste bislang abgesagt werden. Doch Orf und seine Mitstreiter bleiben an dem Thema dran.
Kosten liegen bei rund 10 000 Euro
Er gab den Gemeinderäten den Zwischenbericht und bat die Gemeinde Hausen um Unterstützung bei dem Vorhaben. Es sei nämlich durchaus sinnvoll, wenn die Gemeinde als eine Art "Zwischenhändler" auftrete, das heißt, dass die Tausch- und Kaufgeschäfte über die Gemeinde laufen. Die Gemeinde kaufe Grundstücke auf und verkaufe sie weiter. Außerdem sei finanzielle Unterstützung bei den Notarkosten sowie für die Arbeit der Feldgeschworenen und deren Material nötig. Auf insgesamt 10 000 Euro bezifferte Orf die Kosten für die Gemeinde.
Bürgermeister Fridolin Link sagte: "Ich habe schon signalisiert, dass die Gemeinde den freiwilligen Waldtausch unterstützt". Ungefähr sechs Mal sei das Vorhaben schon in der Vergangenheit in Angriff genommen worden, konnte aber nie zum Abschluss gebracht werden. Jetzt habe es den Anschein, dass es wirklich konkret werde. Der Bürgermeister dankte Orf für das Engagement aller Beteiligten. "Da steckt viel Arbeit drin", würdigte der Bürgermeister.
Vorarbeiten bis in eine Tiefe von 60 Zentimetern
Link nutzte die Gelegenheit, um von einer Ortsbegehung mit Georg Hansul von der Unteren Naturschutzbehörde zu berichten: Für die Anlage von Urnengräbern werden Vorarbeiten bis 60 Zentimetern Tiefe vorgenommen, um Steine aus der Fläche zu entfernen. Auf diese Weise werde sichergestellt, dass es bei Urnenbeisetzungen zu keinen unliebsamen Überraschungen komme. Außerdem konnte Link mitteilen, dass der Feldahorn am Friedhof gefällt wird.
Auch die Esche in der Friedensstraße soll gefällt werden, hier sei die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben. Der Baum gegenüber des Rathauses soll ebenfalls entfernt und durch eine Buche in Säulenform ersetzt werden. Am Dorfweiher werden weitere Ziersträucher gepflanzt. Um den Baum vor der Kirche sollen Bodendecker gepflanzt werden. Der stellvertretende Bürgermeister und Kommandant Frank Eckert bat, den Baum zu entfernen, da er unmittelbar vor der Einfahrt zur Feuerwehr stehe.
Trotz Corona Ferienprogramm geplant
Die Gemeinde Hausen erstellte im vergangenen Jahr am Eisgraben ein neues Holzgeländer. Das Wasserwirschaftsamt wird das Gelände nun durch ein Metallgeländer ersetzen. Kosten kommen auf die Gemeinde keine zu.
Auch in Corona-Zeiten soll es in Hausen ein Ferienprogramm geben. Die Jugendbeauftragte soll sich um das Thema kümmern und mit den Vereinen Gespräche führen, welche Angebote möglich sind.