Es geht wieder los. Die Vorfreude steigt. In Fladungen laufen nicht nur die Vorbereitungen für die diesjährigen Fladungen Classics auf Hochtouren, sondern auch die Vorbereitungen für das mit dem Fest verbundene Seifenkisten-Rennen. Erstmals werden am Samstag, 2. Juli, und Sonntag, 3. Juli, kleine historische Rennflitzer ohne Motor über die Straßen rollen.
Die Geschichte der Seifenkiste beginnt im Jahre 1904 im hessischen Oberursel. Ein paar Jungs, vom ersten internationalen Automobilrennen auf deutschem Boden inspiriert, bauten ihre eigenen Rennwagen aus Holz. Die "großen" Rennfahrer waren von ihren kleinen Nacheiferern so begeistert, dass sie den Anstoß gaben zum ersten "Kinderautomobilrennen der Welt".
In den folgenden Jahren verbreitete sich der Kinder-Rennsport in ganz Deutschland, schwappte in die USA und von dort wieder zurück. Ende der 1940er Jahre engagierte sich die Adam Opel AG in Rüsselsheim als Sponsor für den Seifenkisten-Sport und verbreitete das amerikanische Soap-Box-Derby als "Seifenkisten-Rennen für Deutschland".
Warum heißt es eigentlich Seifenkiste?
Übrigens ihren Namen haben die kleinen Fahrzeuge einem amerikanischen Fotografen zu verdanken, der vor langer Zeit Jugendliche ablichtete, die gerade solche Fahrzeuge bauten. Weil sie dafür Kisten verwendeten, in denen ursprünglich Seifen transportiert worden waren, nannte der Fotograf die Kinderwagen "soap boxes", zu Deutsch Seifenkisten.
Gerade in den Jahren um 1950 erlebte der Seifenkisten-Sport einen besonderen Boom. Es gab organisierte Wettbewerbe in fast zweihundert Städten in der Bundesrepublik. Sogar in Bad Neustadt fanden Seifenkisten-Rennen statt. Sowohl für Kinder als auch für Erwachsene war es eine willkommene Abwechslung. Denn im Nachkriegsdeutschland, gerade auf dem Land, gab es noch nicht so viel kulturelle Ablenkung und Unterhaltung.
Echtes Rennfeeling mit Startrampe
Natürlich kommen auch die Organisatoren der "Fladungen Classics" nicht an diesem historischen Thema vorbei. Daniel Schanz, Peter Laudensack, Peter Ramann, Andreas Hoch und Achim Kümmeth trafen sich wochenlang, um eine originale Startrampe für ein historisches Seifenkisten-Rennen nachzubauen. Im Vorfeld fand bereits ein kleines Testrennen statt. Mehrere "Rennfahrer" sausten in ihren Kisten der Marke Eigenbau den Lerchenweg entlang. Dabei nahmen sie über die von den Oldtimerfreunden gebaute Rampe ganz schön Fahrt auf. Das Tragen eines Sturzhelms war dabei absolute Pflicht.
Bei den "Fladungen Classics" am 2. und 3. Juli wird es jeweils am Samstag um 16 Uhr und Sonntag um 15 Uhr ein Seifenkisten-Rennen am Marktplatz geben. Dazu haben sich Teilnehmer mit ihren Seifenkisten aus den 50er Jahren aus dem ganzen Bundesgebiet angemeldet. Mit Strohballen soll dafür gesorgt werden, dass niemand zu Schaden kommt.
Infos waren seitens des Veranstalters für Mittwoch angekündigt, bisher nix...