Was die Anwesenden bei der Bürgerversammlung im Dorfgemeinschaftshaus besonders interessierte, war die bevorstehende Sanierung des Kanals. Weniger umfangreich als in Sulzfeld, ist in Kleinbardorf auch der finanzielle Aufwand für die Solidargemeinschaft geringer. Grobe Schätzungen sprechen von rund 700.000 Euro. Bürgermeister Jürgen Heusinger hatte entsprechende Informationen mitgebracht.
Teilweise alt und verbraucht
4439 Meter lang ist das Kanalnetz ohne die Anschlussleitungen, es gibt insgesamt 253 Anschlüsse an die Hauptkanäle. Wie das Planungsbüro Kirchner nach der Kamerabefahrung mitteilte, ist das Mischwasser-Kanalnetz in akzeptablem Gesamtzustand, aber teilweise alt und verbraucht. Es zeigen sich überwiegend kleine bis mittlere Schadensbilder, oft Ablagerungen, Innenkorrosion und Rattenbefall. Besondern dort, wo Hausanschlüsse an die Kanalrohre angeschlossen wurden, sind Schäden vorhanden.
Den größten Sanierungsbedarf fand man im Regenwasserkanal. Es gibt außerdem Stellen, wo das Kanalnetz nicht ausreichend groß dimensioniert ist, wie die hydraulische Berechnung zeigt. Der Vorschlag des Planungsbüros umfasst als wichtigste Maßnahmen die Erneuerung der Mischwasserkanäle "Obere Hauptstraße" und "Am Wasserschloss" sowie des Regenwasserkanals "Wasserschloss" bis "Frühlingsstraße". Dazu kommen die Einzelschäden im gesamten Ortsnetz. Stellenweise können sie durch sogenannte Inliner behoben werden.
Die Kläranlage für Sulzfeld und Kleinbardorf befindet sich in Kleinbardorf, Leinach entwässert nach Poppenlauer. Wie der Bürgermeister berichtete, muss der Klärschlamm ab und zu aufgerührt und abgesogen werden. Er wird nach Poppenlauer entsorgt. Landwirte nehmen ihn kaum noch ab. Eines der Klärbecken war undicht. Es musste für rund 30.000 Euro und mit viel Eigenleistung gereinigt werden und erhielt einen neuen Beton-Unterboden. Alle Fugen wurden abgedichtet.
Wartehäuschen erneuert
Das Buswartehäuschen wurde erneuert, auf dem Spielplatz wurde das selten genutzte Beachvolleyballfeld wegen des hohen Pflegeaufwands beseitigt. Dort wird Gras angesät, die Spielgeräte wurden ersetzt. "Bauland zu schaffen ist so schwierig wie überall", bemerkte der Bürgermeister und berichtete von den neuen Bauplätzen, die wahrscheinlich durch einen Lärmschutzwall geschützt werden müssen. Damit das Straßenschild nach außen verschoben werden kann, wurde gegenüber dem Wohngebiet ein kleines Mischgebiet ausgewiesen. Zurzeit werden die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange abgearbeitet.
Auch beim Aufstellen des Bebauungsplans für die Photovoltaikanlage geht es langsam voran. Alle Einwände werden gerade eingearbeitet. Unzufrieden ist die Gemeinde noch mit ihrer finanziellen Beteiligung. Mit den Erträgen der PV-Anlagen auf öffentlichen Dächern ist der Bürgermeister sehr zufrieden. Sie haben sich früher amortisiert als gedacht, die PV-Anlagen auf Feuerwehr, Kindergarten, Schule und Kläranlage nach acht Jahren, die auf dem Dorfgemeinschaftshaus Kleinbardorf und dem Bauhof nach neun Jahren.
Marode Hauptkreuzung
In der Diskussion wurde die marode Hauptkreuzung angesprochen. Die Lkw würden darüber rumpeln und es bestehe Unfallgefahr, sprach ein Bürger an. Der Bürgermeister berichtete, dass er die Schäden beim staatlichen Bauamt gemeldet habe. Allerdings stehe erst seit vier Wochen fest, dass die Kanalerneuerungen förderfähig sind, vor den Kanalarbeiten will das Bauamt nichts unternehmen. Ob man nicht wenigstens "Tempo 30" einrichten könne, wurde gefragt. Das sei jedoch auf einer Staatsstraße nicht einfach. Die Jugend möchte ihren Jugendraum besser gestalten. Es sollte eine Gläserspülmaschine für das Gemeinschaftshaus angeschafft werden und man sollte alle Gläser ohne Eichstrich aussortieren, so die Wünsche einiger Anwesender.