
Traditionell nahm der Reigen der Bürgerversammlungen in der Gemeinde mit dem Bastheimer "Petersgericht" seinen Auftakt. Die Abrechnung mit der Gemeindepolitik fiel moderat aus, nur hie und da äußerten sich Teilnehmer kritisch zu Themen, die in der Gemeinde aktuell sind. Eine Übersicht über die derzeitigen Ereignisse lieferte Bürgermeister Tobias Seufert als Einstieg.
Die Einwohnerstatistik zeigt über die Jahre eine abfallende Tendenz. Allerdings freut sich der Bürgermeister auch über eine Geburtenzahl, die seit längerem nicht mehr erreicht worden ist. Die Haushaltslage weist dagegen keine Tendenz zur Entspannung auf. Zwar vermeldet die Kämmerei keine auffälligen Veränderungen im laufenden Betrieb, dafür weisen mehrere Bereiche Defizite auf, die in einem absehbaren Zeitraum korrigiert werden müssten. Unterdeckungen weisen etwa die Friedhöfe, der Abwasserbereich sowie die Besengauscheuer und das Dorfgemeinschaftshaus Rödles auf. Auch das Defizit bei den Kindergärten ist deutlich angewachsen. Trotzdem konnte der Schuldenstand leicht auf knapp 900 Euro je Einwohner gesenkt werden.
Angespannte Haushaltslage
Trotz der angespannten Haushaltslage konnten jedoch einige Projekte umgesetzt werden, wie etwa der Einbau einer neuen Heizung im Dorfgemeinschaftshaus Rödles, die Erneuerung von Spielplätzen, Arbeiten an Friedhöfen und die Errichtung einer neuen Halle am Bauhof. Einen erheblichen Eingriff in die Landschaft beinhaltete der Bau von Retentionsräumen an der Els bei Geckenau.
Darüber hinaus wurden Bebauungspläne für Bastheim und Unterwaldbehrungen auf den Weg gebracht. Vor Kurzem wurden schließlich noch die Arbeiten für die neue Trinkwasserleitung nach Reyersbach und die Nahwärmenetze in Bastheim und Unterwaldbehrungen aufgenommen.
Als die Anliegen der Bürger an die Reihe kamen und der Bürgermeister den Grund für das zeitweise Abstellen der Gartenbewässerung in der Brunnengasse erläutert hatte, galten die meisten Wortmeldungen dem geplanten Mobilfunkmast. Matthias Christ stellte den Nutzen der Einrichtung in der Nähe des Sportplatzes in Frage und sah nur Vorteile für Frickenhausen. Der Bürgermeister erklärte jedoch, dass nicht nur die Telekom, sondern auch weitere Anbieter den Mast mit technischen Einrichtungen besetzen können, so dass ein weites Feld von Nutzern erreicht wird. An die Höhe des Mastes werde man sich relativ rasch gewöhnen, zumal das Bauwerk auch vom Wald verdeckt wird, erwartet Seufert.
Kritik an der Grundsteuer
Mehrere Teilnehmer nahmen an der Reform der Grundsteuer Anstoß und befürchten stärkere Belastungen. Der Bürgermeister stimmte mit den Bedenken überein. Er wies aber darauf hin, dass die Bemessungszahlen noch nicht bekannt sind, "aber billiger wird es kaum". Darüber hinaus deute sich an, dass das Land gegenüber den Ballungsräumen benachteiligt wird.
Ein weiterer Zuhörer monierte die kurzfristige Kündigung des Holzplatzes. Seufert erklärte das damit, dass der konkrete Bedarf möglichst rasch ermittelt werden soll. Ein baldiger Abtransport des gelagerten Holzes sei noch nicht notwendig, ein Ersatzplatz stehe außerdem in Aussicht.
Günther Masur bemängelte den Zustand auf dem Grünabfallplatz zwischen Unterwaldbehrungen und Bastheim, bekam vom Bürgermeister jedoch zu hören, dass an der Einrichtung nichts geplant sei. Es herrsche aber im Landkreis eine Tendenz in Richtung Zentralisierung. Und der Platz stehe bereits unter Beobachtung. Aus diesem Grund appellierte Seufert an seine Mitbürger, die Anlage möglichst in Ordnung zu halten.
Frage nach Entwicklungskonzept
Thomas Fromm erkundigte sich nach dem Entwicklungskonzept für Bastheim und erhielt die Auskunft, dass ein Büro mit der Erhebung der Grundlagen betraut sei. Bastheim sei jedoch finanziell nicht zu großen Sprüngen in der Lage. Es sei aber wichtig, Pläne in der Schublade zu haben, damit sie bei passenden Gelegenheiten rasch aufgegriffen werden können, erklärte Seufert.
Winfried Zimmer beanstandete den schlechten Zustand des Schulsportplatzes. Derzeit sei keine Sanierung vorgesehen, so der Bürgermeister. In absehbarer Zeit soll erst noch eine Leitung vom Nahwärmenetz quer über die Fläche verlegt werden. Erst dann biete sich eine Sanierung an.