Mit der Besichtigung der gemeinsamen Kläranlage in Wülfershausen begann die Sitzung der VG-Saal. Die Klärwärter Winfried Kürschner und Christian Schenk zeigten den Mitgliedern der Gemeinschaftsversammlung die Anlage und gingen auf die aktuellen Probleme ein. Hier werden die Abwässer von Großeibstadt, Saal, Wülfershausen und Großbardorf geklärt.
Wie Kürschner erklärte, ist das ankommende Abwasser in normalen Zeiten in sechs bis sieben Tagen durch die Anlage gelaufen und kann in den Vorfluter gelassen werden. Bei Starkregen-Ereignissen kann sich die Durchlaufzeit auf einen Tag verkürzen. Die Klärleistung sei gut, man könne mit den Kläranlagen in Bad Neustadt und in Bad Königshofen durchaus mithalten, bemerkte Kürschner.
Er erinnerte an die Entschlammung der Klärteiche 2013, eine Maßnahme, die zum ersten Mal seit Inbetriebnahme der Anlage nach 25 Jahren durchgeführt wurde. Damals fielen rund 5000 Kubikmeter Klärschlamm an, die noch landwirtschaftlich verwertet werden durften, das ist inzwischen anders.
Die Teiche verbessern das Ergebnis der Klärleistung noch zusätzlich. Was den Bürgern oft nicht klar ist: Alle Gegenstände, die sich nicht auflösen, von Hygieneartikeln bis zu Gebrauchsartikeln, bleiben im Rechen hängen, der für die Grobreinigung zuständig ist, oder müssen herausgefischt werden, falls sie durchrutschen.
Feuchttücher sind tückisch
Besonders ärgerlich sind Feuchttücher, die sich im Gegensatz zu normalem Toilettenpapier nicht auflösen. Sie bestehen nicht aus Papier, sondern aus reißfestem Vlies, also aus Textilfasern und bereiten Probleme in Pumpen und Rohren. Obwohl immer wieder – auch in den Gemeindeblättern – dazu aufgefordert wird, die Feuchttücher nicht in die Toilette zu werfen, sondern in einen Abfalleimer, ist die Resonanz denkbar schlecht, bemerkt VG-Vorsitzende Conny Dahinten.
In Eichenhausen wurde die Sitzung fortgesetzt. Zunächst musste der Stellenplan für 2021 ergänzt werden, die stundenweisen Reinigungskräfte müssen mit einbezogen werden. Das Ergebnis der Jahresrechnung 2020 stellte Vorsitzende Dahinten vor. Der Verwaltungshaushalt schloss mit 1 077 089 Euro ab, der Vermögenshaushalt mit 123 197 Euro. Es ergab sich ein Soll-Fehlbetrag in Höhe von 65 197 Euro. Dieser wurde aus der allgemeinen Rücklage entnommen. Die Allgemeine Rücklage hatte zum 31. Dezember 2020 einen Stand von 140 269 Euro. Der Schuldenstand belief sich für den Geschäftsstellen-Neubau auf 52 117 Euro.
Aus einer früheren Sitzung wurden zwei Beschlüsse aus dem nicht öffentlichen Teil der Sitzung bekannt gegeben: Die Gemeinschaftsversammlung beauftragt die Vorsitzende, einen Rahmenvertrag und eine Servicevereinbarung mit der DD Deutsche Dienstrad GmbH in Schweinfurt zu unterzeichnen. Das Angebot für die Beschäftigten, das mit einer Entgeltumwandlung verbunden ist, hat bisher noch niemand angenommen.
Außerdem gab es eine Auftragsvergabe: Mit der Erneuerung der Internetseiten der Verwaltungsgemeinschaft und der Mitgliedsgemeinden wurde die Firma Offizium für 4 522 Euro beauftragt.