Eine Revolution in der Küche und ein neu angelegter Garten machen vieles neu in Sachen Verpflegung in der Kita "Arche Noah". Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat nach einem Jahr Ernährungsumstellung die Kita für vorbildliche Verpflegung ausgezeichnet. Siebzig Prozent der eingesetzten Lebensmittel kommen aus der Region, vieles davon in Bio-Qualität. Und die Kinder helfen bei der Umsetzung der neuen Ernährungsrichtlinien fleißig mit.
Im Hochbeet wachsen Gurken, Liebstöckel und diverse weitere Kräuter. Jeden Tag gehen die Kindergartenkinder raus in ihren Garten und schauen nach, was in den letzten Stunden und Tagen gewachsen ist in den neu angelegten Beeten. Selbstverständlich nehmen sie auch die Gießkanne zur Hand und sorgen dafür, dass die Pflanzen genügend Wasser haben. Die Ernte kommt dann in die Kita-Küche, wo Marina Prinz Leckeres vorzugsweise aus dem eigenen Kita-Garten zaubert.
Umstellung dauert ein Jahr
Ein Jahr lang hat der Umstellungsprozess in der Kita "Arche Noah" gedauert. "Mit vielen kleinen Bausteinen wurde der Erfolg auf den Weg gebracht", sagte Beate Laumeyer von der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Unterfranken mit Sitz am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bei der Überreichung der Urkunde. Während dieser Zeit hat Laumeyer das Projekt im Rahmen des Angebots "Coaching Kitaverpflegung" begleitet.
Das Coaching unterstützt Kitas in Bayern dabei, ihr Verpflegungsangebot zu verbessern und damit die Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern, den Lebensraum Kita zu bereichern sowie das Kita-Profil zu stärken. Beim vorerst letzten Besuch in Bad Neustadt überreichte Beate Laumeyer eine Urkunde für die jetzt vorbildliche regionale, bio und wo es geht fair gehandelte Verpflegung in der Kita.
Kochnachmittage und Bauernhof-Besuche sind geplant
"Wo beginnt denn die Bewahrung der Schöpfung, wenn nicht bei der Ernährung", stellte Dekan Matthias Büttner bei der Überreichung der Urkunde fest: "Wenn so viele Menschen auf diesem Planeten zusammenleben wollen, geht das nur mit einer vernünftigen Ernährung." So gibt es jetzt in der Kita selbst gemachte Haselnusscreme ohne Palmöl, das Brot wird selbst gebacken und vieles weitere Sinnvolle mehr.
"Die Eltern haben bei unserer Ernährungsumstellung toll mitgespielt", bestätigte Kita-Leiterin Giulia Castro Diaz. "Jetzt fragen die Eltern immer wieder nach Rezepten." Gemeinsame Kochnachmittage mit den Eltern will die Kita-Leiterin gemeinsam mit Marina Prinz und der Verpflegungsbeauftragten Brigitte Rossbach veranstalten. Auch Besuche auf Bauernhöfen soll es bald geben, damit die Kids lernen, wo die Lebensmittel herkommen. Neben Marina Prinz arbeiten zudem zwei Mitarbeiterinnen aus dem Projekt "Mensch inklusive" in der Küche mit. Längst zeigt die gesunde Ernährung aus der Kita auch bei den Kindern zuhause Wirkung: "Eltern erzählen uns, dass die Kinder jetzt auch daheim mehr Gemüse essen", berichtete Giulia Castro Diaz.