Seit mehr als 100 Jahren thront sie auf dem Feuerberg: die Kissinger Hütte. Die Jahre sind jedoch nicht spurlos an ihr vorübergegangen. Jetzt muss die Wanderhütte saniert werden. Die Kosten dafür sind hoch. Etwa 1,4 Millionen Euro hat der Besitzer, der Rhönklub Bad Kissingen, dafür angesetzt.
Stemmen kann der Verein das alleine nicht. Der Zweigverein ist daher auf Fördermittel und 300 000 Euro an Spenden angewiesen. „Es fehlen noch gut 150 000 Euro“, teilt Thomas Hammelmann, der Vorsitzende des Rhönklub-Zweigvereins Bad Kissingen, mit.
Noch kein Antrag gestellt
Geplant ist unter anderem, auf Leader-Fördermittel zurückzugreifen. „Einen Stichtag für die Abgabe des Antrags gibt es nicht“, sagt Ursula Schneider, Regionalmanagerin des Landkreises Rhön-Grabfeld. Im Falle der Kissinger Hütte arbeiten die beiden Landkreise auf Leader-Ebene zusammen. Die Kissinger Hütte steht bekanntlich auf Rhön-Grabfelder Gemarkung, gehört aber dem Rhönklub Bad Kissingen.
Der Verein muss zügig reagieren. „Wir sind fast am Ende der aktuellen Leader-Förderperiode angelangt“, informiert Schneider. Daher lasse sich nicht garantieren, dass das Geld noch in der benötigten Menge ausgezahlt wird. „Das hängt von den förderfähigen Kosten ab“, teilt Schneider auf Anfrage dieser Redaktion mit. In der Entscheidung, was förderfähig ist, sei der „Knoten noch nicht gelöst“. Reservieren lassen sich Leader-Gelder nämlich nicht.
Im Normalfall sei ein solches Projekt mit bis zu 200 000 Euro förderfähig. „Bei der Kissinger Hütte handelt es sich allerdings um einen Sonderfall“, teilt Schneider mit. „Sie ist ein Knotenpunkt, was die Freizeitgestaltung angeht.“ Dazu komme außerdem, dass sie Sternenparkstützpunkt mit Übernachtungsmöglichkeiten geplant wird. „Das ist etwas ganz Neues“, betont Schneider. Deshalb könne die Summe höher ausfallen.
Wirtschaftliche Ausrichtung
Wahrscheinlich fallen Kosten von etwa einer Million Euro bei der Sanierung an. „Die Kissinger Hütte hat eine wirtschaftliche Ausrichtung. Laut Leader-Richtlinien sind dann maximal 40 Prozent förderfähig.“ Die übrigen 60 Prozent müsse der Rhönklub in dem Fall durch Sponsoren, Spenden oder sogar ein Darlehen decken. Aus dem Hütten-Förderprogramm des Landkreises Rhön-Grabfeld sollen – sofern auch alle weiteren Bedingungen passen – 100 000 Euro für den Erhalt der Hütte kommen.
Unterstützung hat der Rhönklub Bad Kissingen bereits von den umliegenden Gemeinden Burkardroth und Sandberg erhalten. Insgesamt kommen von den beiden Kommunen 30 000 Euro. Kein Geld gab es dagegen aus dem Markt Wildflecken. Grund ist dort unter anderem die finanzielle Lage.
Von Stadt und Landkreis
Von der Stadt Bad Kissingen sei mit der regulären Vereinsförderung zu rechnen, äußerte sich Thomas Hack, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt, bereits im Oktober des vergangenen Jahres. Geld könne wohl auch vom Landkreis Bad Kissingen kommen. „Bei der Kissinger Hütte können wir uns vorstellen, uns im Rahmen unserer finanziellen und rechtlichen Möglichkeiten einzubringen“, teilt Lena Pfister, die für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist, mit.
Für den Unterhalt der Kissinger Hütte kämpft auch neben seinem Kollegen aus Rhön-Grabfeld auch der Bad Kissinger Landrat Thomas Bold. Laut Pfister habe er GEspräche geführt, ob es im Rahmen der „Premiumoffensive Tourismus“ oder anderer Programme Fördermöglichkeiten für die Kissinger Hütte gibt. „Weitere Gespräche laufen derzeit“, teilt Lena Pfister mit.
Hammelmann hofft auf ein Gelingen der Gespräche. „Wenn wir den Antrag auf Leader-Förderung stellen, müssen wir die Summe zusammenhaben“, sagt er. „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“