
Premiere geglückt: Die zweitägige Messe Spur1 in der Mellrichstädter Oskar-Herbig-Halle zog rund 1200 Besucher magnetisch an. Sogar aus Holland und Dänemark kamen Gäste, um die großen Eisenbahnmodelle zu besichtigen. Ihr Maßstab beträgt 1:32. Die Spur1 wird auch als Königsspur bezeichnet. Auf einer Fläche von 500 Quadratmetern präsentierten sich 50 Aussteller. Das waren so gut wie alle Hersteller von Spur1-Modellen.
Doch es konnten nicht nur Modelle begutachtet werden. Zwei echte Dampfloks zogen ihre Bahnen. Die eine war eine Schnellzuglok mit der Nummer 01519 aus dem Jahr 1936, die 1964 restauriert wurde. Sie kommt auf 2500 PS, wiegt 179 Tonnen und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 130 Stundenkilometern. Die andere Dampflok mit der Nummer 527596 wurde 1944 als Güterzuglok in Wien gebaut, ist 130 Tonnen schwer und schafft bis zu 80 Stundenkilometer.
Besitzer dieser beiden aus Rottweil stammenden Loks sind die Eisenbahnfreunde Zollernbahn, deren Vorstandsmitglied Andreas Kaupp ist. Er nahm Kontakt mit Tom Steiner von Bee's Modell Bahn (BMB) auf. BMB fungierte dann auch als Ausrichter der Spur1-Tage in Mellrichstadt. Die Modelleisenbahnen mit echten Dampfloks zu präsentieren nannte Kaupp eine außergewöhnlichen Kombination.
Gelungenes Zusammenspiel
Mellrichstadt wurde wegen dem populären Rhönzügle als Austragungsort gewählt. Von der Schönheit der Gegend zeigten sich Steiner und Kaupp genau so angetan wie von der Kooperation mit der Stadtverwaltung Mellrichstadts und mit dem Verein Aktives Mellrichstadt. Es war ein rundherum gelungenes Zusammenspiel. Von diesem profitierten auch die Besucher der Messe. Sie konnten mit ihrer Eintrittskarte auch eine Fahrt mit der Dampflok genießen. Das war natürlich eine der großen Attraktionen dieser Spur1-Tage.
Doch auch in der Oskar-Herbig-Halle wurde einiges geboten. Der Besucher konnte in Kontakt mit den Ausstellern treten, etwa mit Märklin, der Nummer eins in Sachen Modelleisenbahn. Märklin-Produktmanager Jürgen Faulhaber zeigte sich sehr zufrieden mit den Besucherzahlen, sprach von einer schönen Location und von einem interessierten Publikum. "Viele unserer Kunden bilden sich durch den Modellbau ihre Kindheit nach und verwirklichen sich ihre Kindheitsträume", so Jürgen Faulhaber.
Die Jagd nach begehrten Modellen
Die Nachfrage nach Modelleisenbahnen habe sich zunächst in den lvergangenen Jahren gesteigert, doch durch die Pandemie und die Energiekrise sei das Kaufverhalten wieder verhaltener geworden. Für eine Spur1-Lok kann man schon mal 3.500 Euro hinlegen. Da die Modell-Loks der Spur1 eine limitierte Auflage haben, entstehe oft eine "Jagd" auf die Modelle. Das sei dann wie bei der "Jagd" nach der "Blauen Mauritius", so Andreas Kaupp. Das Motto der Modellbauer: "Ganz nah am Original".
Auch der Darmstädter Stefen Müssig, Servicetechniker bei Fine Models, präsentierte sich in der Oskar-Herbig-Halle. Er sprach von einer guten Resonanz am Samstag. Am Sonntag sei dann weniger los gewesen. Er betreibt das Modellbau-Hobby schon seit der Kindheit und hat es zum Beruf gemacht. Ihn faszinieren die Detailtreue und die diversen Funktionen der Spur1-Modelle.
