Fast 30 wissbegierige Kinder strömten am vergangenen Samstagvormittag zur Kinderuni in Bad Neustadt, um mehr über ein Thema zu erfahren, das oft Erwachsene beschäftigt: Demenz. Unter dem Titel "Wenn Oma und Opa den Schlüssel im Kühlschrank vergessen" führte die Referentin Martina Heinrich die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer einfühlsam und anschaulich an die komplexen Veränderungen heran, die durch die Erkrankung entstehen können. Das teilt die Volkshochschule (vhs) Rhön-Grabfeld in einem Presseschreiben mit, dem folgende Informationen entnommen sind.
Mit einer einfachen, aber eindrucksvollen Metapher erklärte Heinrich den Kindern, wie das Gedächtnis funktioniert: "Stellt euch das Gehirn wie eine riesige Bibliothek vor, in der jedes Buch seinen Platz hat. Bei Menschen mit Demenz werden manche Bücher falsch abgelegt oder sind schwer zu finden." Dieser Vergleich half den Kindern, besser zu verstehen, warum ältere Menschen manchmal Dinge vergessen oder sich anders verhalten.
Besonders lebendig wurde der Vortrag durch einen interaktiven Teil: Ein Parcours zur Selbsterfahrung des Alterns. Die Kinder durften mit speziellen Brillen, die das Sehvermögen einschränken, und einem Alterssimulationsanzug ausprobieren, wie es sich anfühlt, im Alter mit körperlichen Einschränkungen zu leben. Viele waren erstaunt, wie schwer einfache Alltagsaufgaben plötzlich werden können.
Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten nicht nur großes Interesse, sondern beteiligten sich auch aktiv an der Diskussion. Sie stellten kluge Fragen, berichteten von ihren eigenen Erfahrungen mit Großeltern und überlegten, wie sie Betroffenen helfen könnten.
Martina Heinrich lobte das Engagement der Kinder: "Es ist beeindruckend zu sehen, wie offen und neugierig die Kinder sind. Es zeigt, dass auch die Jüngsten bereit sind, über wichtige gesellschaftliche Themen zu sprechen."
Mit diesem spannenden und lehrreichen Vortrag ist es der Kinderuni erneut gelungen, ein komplexes Thema auf verständliche Weise zu vermitteln und gleichzeitig die Empathie der Kinder für ältere Menschen zu fördern.
Die nächste Vorlesung findet am 22. Februar statt. Dann geht es in die Unterwelt des Triamare.
