Vom 16. bis 21. August 1944 tobten Gefechte im sogenannten "Kessel von Falaise" zwischen der normannischen Stadt Falaise und dem kleinen Ort Chambois. Soldaten aus Großbritannien, Kanada, USA, Frankreich und Polen versuchten, der deutschen Armee den Rückzug aus dem Westen Frankreichs abzuschneiden. Hier sollten die Deutschen aufgehalten werden.
Die Kämpfe endeten am 21. August. Abbé Launay, Pfarrer von Tournai-sur-Dive, überredete mit der Hilfe des Sanitätsoffiziers Major Wilhelm Baumann die in Tournai und St. Lambert festsitzenden deutschen Soldaten, sich zu ergeben. Abbé Launay wurde in den Jahren danach als Held gefeiert. Der deutsche Offizier blieb lange namenlos, bis der pensionierte Tierarzt Michel Lefevre seine Geschichte recherchierte und als Buch veröffentlichte. Inzwischen erinnert in Tournai-sur-Dive eine Tafel an Baumanns Beteiligung an den Ereignissen von 1944, heißt es in einem Bericht der neuen Presse Coburg.
Bei der Gedenkveranstaltung in Bad Neustadts Partnerstadt, an der auch Bürgermeister Bruno Altrichter teilnahm, bezog der Bürgermeister von Falaise, Eric Macé, die deutschen Soldaten ein: Junge Männer auf beiden Seiten, die zu Opfern der faschistischen Ideologie wurden. Auf deutscher Seite wurden in den Kämpfen im Sommer rund 50 000 Soldaten getötet oder verwundet, bei den Alliierten knapp 40 000. In Falaise wehte die deutsche Flagge neben denen der Alliierten, und es wurde auch die deutsche Hymne gespielt.