Den Seniorennachmittag im Advent gibt es in Wargolshausen schon seit Jahrzehnten. Dass diese Treffs nicht mit Kaffee und Kuchen, sondern mit Mittagessen begonnen werden, hat aber erst vor ein paar Jahren Seniorenbetreuerin Birgitt Reinhart eingeführt. Mit dem klassischen Hochzeitsmenü verwöhnte sie die Senioren schon ein paar Mal, so dass sich neben den monatlichen Erzähl-Cafes dieser Adventsnachmittag großer Beliebtheit erfreute. Doch coronabedingt blieb in diesem Jahr alles auf der Strecke.
"Wie wäre es", überlegte die Chefköchin des Gästehauses zusammen mit Dorothea Harth, "wenn wir mit einem Lieferservice für die über 70-Jährigen überraschen?" Die Resonanz war enorm. An die 50 Rückmeldungen für das angebotene 3-Gänge-Menü waren die Bilanz. Das Kochen selbst war kein Problem. Schließlich wurde in der Vergangenheit im Haus des Gastes in ganz anderen Größenordnungen Essen zubereitet. Die Lieferung unter Einhaltung der Hygienebedingungen in Coronazeiten verursachte dann aber doch etwas Kopfschmerzen. Schließlich sollte neben den Hygienevorgaben auch eine umweltverträgliche Zustellung berücksichtigt werden.
Eine logistische Herausforderung
Die logistische Herausforderung gelang aber. Die Leberknödelsuppe wurde in Einmachgläser, der Nachtisch in Gläschen mit Schraubverschluss, die Preiselbeeren ebenfalls feinsäuberlich portioniert zugestellt; genauso wie die Suppeneinlagen. Für Rindfleisch, Meerrettich und Nudeln wurden abgeteilte Hartplastik-Teller mit Abdeckung verwendet, die sich noch im Fundus des Gästehauses befanden. Mittels Thermobehälter erfolgte dann durch Mitglieder des Pfarrausschusses die Lieferung frei Haus – coronaconform selbstverständlich.
Die Freude bei den Senioren über dieses Adventsgeschenk war unübersehbar. "Ist denn schon Weihnachten?", war mehr als einmal zu hören. Für Seniorenbetreuerin Birgitt Reinhart die Bestätigung für die nicht unerhebliche Arbeit im Vorfeld.