„Das Elmbachtal ist für uns etwas Besonderes, hier darf die Natur nicht zerstört werden.“ Ida Dietz spricht aus, was vielen Eußenhäusern auf der Seele brennt, seit bekannt ist, dass die Stromtrasse SuedLink direkt durch das Wasserschutzgebiet am Elmbach führen könnte. Und weil die Bürger nicht tatenlos abwarten wollen, ob denn wirklich einmal Bagger anrücken und das Idyll zerstören, um riesige Erdkabel im Boden zu versenken, riefen sie zum Bürgerprotest auf.
Demo an der Bildbuche
Am Freitagvormittag hatten sich knapp 40 Frauen und Männer an der Abzweigung Bildbuche versammelt und warteten auf die Vertreter der Netzbetreiberfirma Tennet, die sich zunächst um 10 Uhr zum Gespräch in der VG angekündigt hatten. Neben Bürgermeister Eberhard Streit und Bauamtsleiter Christian Roßhirt saßen auch die Bürgervertreter aus den Gemeinden, die von der Trasse tangiert werden könnten, am runden Tisch: Helmut Dietz und Siegbert Seifert aus Eußenhausen, Jörg Rothhaar aus Mühlfeld und Kurt Leeb aus Roßrieth. Nach einem Infoaustausch startete man zur Ortsbesichtigung entlang der angedachten Trassen, die Mellrichstädter Gebiet tangieren. Erste Station: Elmbachtal.
Plakativer Protest
Dort warteten die Eußenhäuser mit Transparenten und Protestschildern, um deutlich zu machen, dass sie eine Kabelverlegung durch ihr Naherholungsgebiet nicht widerspruchslos hinnehmen werden. „Schützt unser Trinkwasser. Keine Stromtrasse durchs Elmbachtal“, stand da plakativ zu lesen, oder „SuedLink ja, aber anders“ und „Äcker schützen, Niemandsland nutzen“. Kurt Herbert, Sprecher der neu ins Leben gerufenen Interessengemeinschaft Elmbachtal, überreichte den Tennet-Vertretern eine Resolution an den Planungsstab, in dem die Eußenhäuser ihre Bedenken formulieren und eine alternative Trassenführung entlang des grünen Bandes, also der ehemaligen Zonengrenze, aufzeigen. „In dieser vorgeschlagenen Variante berühren sie wenig Privatbesitz, gering wirtschaftlich genutzte Fläche gefährden keine Trinkwasseranlagen und bleiben fern von Siedlungsgebieten“, heißt es im Schreiben.
Die Bürger wollten deutlich machen, dass man nicht grundsätzlich gegen SuedLink sei, sondern die Trasse durchs Elmbachtal ablehne. Damit sehe man die eigenständige Wasserversorgung in Eußenhausen gefährdet, um die man lange gekämpft habe. Deshalb heißt es in den Schreiben an Tennet auch, dass man im Falle einer Durchquerung des Elmbachtals fordere, dass der Netzbetreiber eine vertragliche Garantie auf volle Kostenübernahme gibt, falls innerhalb von zwölf Jahren nach Bauende die autarke Trinkwasserversorgung wegen Wassermangel oder Qualitätsverschlechterung beendet werden muss. Den Anschluss an den Wasserzweckverband Mellrichstädter Gruppe suchen die Eußenhäuser nicht, wurde deutlich.
"Kapelle ist uns heilig"
Dass das Elmbachtal neben Wasserschutz- und Naherholungsgebiet auch ein Wallfahrtsort ist, soll ebenfalls in die Waagschale geworfen werden. „Unsere Elmbachkapelle ist uns heilig“, sagt Ida Dietz. Dass darum herum der Boden aufgerissen werden könnte, damit wollen sich die Eußenhäuser nicht anfreunden.
Thomas Wagner, Referent für Bürgerbeteiligung bei Tennet, hatte vor Ort ein offenes Ohr für die Anliegen der Eußenhäuser. Er machte deutlich, dass man noch viel zu früh in der Planungsphase sei, um überhaupt über konkrete Trassenverläufe sprechen zu können. Und auch der Freudenschrei aus Hessen, wo man meint, von der Stromtrasse verschont zu bleiben, sei völlig verfrüht – noch könne niemand sagen, wo der Kabelkorridor von Nord nach Süd genau verlaufen wird. Unter anderem seien Belange des Artenschutzes bisher noch gar nicht berücksichtigt worden, machte Wagner deutlich, der als geplanten Baubeginn für die Stromtrasse das Jahr 2020 nannte.
Bedenken notiert
Wie Bürgermeister Eberhard Streit und der Eußenhäuser Ortssprecher Helmut Dietz unisono bestätigten, hielten die Tennet-Vertreter die Eingaben der Bürger fest und machten sich viele Notizen beim Vor-Ort-Termin in der Flur rund um Eußenhausen und Mühlfeld.
Dass sich die Eußenhäuser um ihre Quelle und ihr Wasserschutzgebiet sorgen, nehmen sie ebenso mit in die nächste Fachrunde wie auch die Anregung, die landwirtschaftlichen Flächen und den Wald im Elmbachtal unberührt zu lassen und statt dessen den brach liegenden ehemaligen Grenzstreifen zwischen den Korridoren 110 und 111 als weitere Variante ins Kalkül zu ziehen. Wenngleich das Nachbarland Thüringen derzeit bestrebt ist, das grüne Band als schützenswert zu deklarieren, um seinerseits den Trassenverlauf zu verhindern.
Gutes Gefühl
Eberhard Streit, der sich nach Lautwerden der SuedLink-Variante über Mellrichstädter Gebiet zunächst von den Tennet-Leuten verschaukelt gefühlt hatte, spricht von einem offenen und sachlichen Schlagabtausch am Freitag. „Ich habe ein gutes Gefühl, dass unsere Argumente bei den Tennet-Vertretern angekommen sind. Jetzt ist die Frage, was sie wiegen“, macht er deutlich.
Der Eine geht in die Kneipe, der Andere zum Sport, Der Andere tobt sich auf dem
auf dem Fussballplatz aus, Der Andere macht sich halt schlau, u.s.w.
Jedem das "Seine"; somit sollte der -radfahrer-, von denen es jede Menge gibt
auch seine Chance zum "Schlaumachen" bekommen.
Sonst würden "Wir" von den ideologisch verblendeten Geschäftsleuten "überrollt".
Vom angeblichen Windkraftexperte hat sich der Radfahrer nun zum Experten für Stromtrassen weiterentwickelt...man lernt nie aus...
Nur die lokalen subventionsgeldgesteuerten "energiepolitischen Geisterfahrer" haben
evtl. die Realitiät verloren und sind zum Opfer oder auch Hilfsgenossen von BK A. Merkel wegen deren ideologischen Verblendung geworden.
Beachte: der Kommentar ist eine Möglichkeitstheorie.