Gleich drei Punkte auf der Tagesordnung des Stadtrates Mellrichstadt betrafen das Feuerwehrwesen. Die Freiwillige Feuerwehr Mellrichstadt beantragte die Ersatzbeschaffung für eine neue Drohne. Wie Kommandant Timo Kolano im Antrag begründete, sei die bisherige Drohne aufgrund eines technischen Defektes nicht mehr einsatzfähig. Bürgermeister Michael Kraus erklärte, man müsse zunächst einen Grundsatzbeschluss fassen. Im diesjährigen Haushalt sei bereits ein Betrag für Anschaffungen für die Feuerwehren eingestellt.
Der finanzielle Rahmen für die Beschaffung wäre gegeben. Eine Drohne kostet etwa zwischen 7.000 und 15.000 Euro. Allerdings sei eine Drohne für die Feuerwehr keine Pflichtaufgaben der Gemeinde, sondern eine freiwillige Leistung. Ein Drohneneinsatz sei nicht alarmierbar, fügte er hinzu. Die FFW Mellrichstadt besitzt seit 2021 eine Drohne. Diese wird vor allem für Lagebilder im Einsatz, der Personensuche, aber auch für die Nachwuchsgewinnung oder bei verschiedenen Festivitäten eingesetzt.
Kraus machte deutlich, dass man sich im Klaren sein müsse, dass eine Drohne auch Folgekosten, etwa für den Drohnenführerschein, nach sich ziehen werde. Und das in Zeiten, in denen die Stadt in Zukunft den Gürtel enger schnallen muss. Nachdem das Stadtoberhaupt das Für und Wider einer Ersatzbeschaffung ausführlich erläutert hatte, gab es auch von Seiten des Gremiums keine weiteren Wortmeldungen. Dem Grundsatzbeschluss für die Ersatzbeschaffung wurde mit fünf zu 14 Gegenstimmen nicht zugestimmt.
In einer früheren Sitzung wurde ein Grundsatzbeschluss für die Beschaffung eines Gerätewagens Logistik GW-L1 für die FFW Mellrichstadt getroffen sowie ein Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken gestellt. Inzwischen wurde von der FFW ein Leistungsverzeichnis erstellt. Das Gremium stimmt der Ausschreibung nach dem Leistungsverzeichnis zu.
Gute Maisernte: Bauantrag der Agrokraft Streutal
Bereits im Jahr 2021 wurde die Überarbeitung des Feuerwehrbedarfsplanes durch die Feuerwehren der Stadt Mellrichstadt und der Stadtteile per Grundsatzbeschluss vom Gremium gefasst. Der Entwurf wird dem Kreisbrandrat zur Stellungnahme vorgelegt. Bürgermeister Kraus dankte der Feuerwehr für die Erarbeitung, in die "viel Hirnschmalz und Stunden" gesteckt wurde. Er machte jedoch deutlich, dass nichtsdestotrotz die Kommune das letzte Wort bei der Umsetzung von Beschaffungen habe.
Kurzfristig ging am Sitzungstag ein Bauantrag der Agrokraft Streutal ein. Da die bestehenden Silos nach wie vor gut gefüllt seien, jedoch die diesjährige Maisernte sehr gut ausfallen werde, wird weiterer Lagerplatz benötigt. Wegen Überschreitungen der Baugrenzen wurde die Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans beantragt. Der Stadtrat stimmte dem Bauvorhaben zu.
Aus der nichtöffentlichen Sitzung vom Juli wurden mehrere Beschlüsse veröffentlicht. Am Freizeitgelände Stadtmauer wurden die Stahlbauarbeiten für 45.600 Euro an Trost Stahlbau vergeben, Abdichtungsarbeiten an Neumann UG für 7.700 Euro. Die Zimmererarbeiten am Dorfzentrum Frickenhausen wurden an die Zimmerei Schmitt für rund 175.000 Euro vergeben, die ökologische Aufdachdämmung für knapp 10.000 Euro beauftragt. Die Planungsleistungen für den Rückbau der ehemaligen Brauerei wurden an das Ingenieurbüro Federlein vergeben.
In den Wortmeldungen berichtet Stadtrat Markus Groenen, dass in den letzten Tagen in der Stadt zahlreiche Laternenmasten, Verkehrszeichenpfosten und Stromkästen massiv mit Fan-Aufklebern eines Fußballvereins beklebt wurden. Die Aufkleber zieren die Masten teilweise komplett bis zu einer Höhe von etwa drei Metern. Die Route der Klebeaktion zieht sich von der Friedensstraße bis ins Sonnenland. Groenen erklärte, dass das Bekleben als Beschädigung öffentlich Eigentums gilt. Des Weiteren fragte er an, ob die Stadt weitere rechtliche Schritte einleiten könne.
