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Oberweißenbrunn
Keine Bauplätze für junge Familien in Oberweißenbrunn
In Oberweißenbrunn stehen weder Bauplätze noch Leerstände zum Verkauf. In der Bürgerversammlung wurde das Thema ausführlich diskutiert.
Foto: Marion Eckert | In Oberweißenbrunn stehen weder Bauplätze noch Leerstände zum Verkauf. In der Bürgerversammlung wurde das Thema ausführlich diskutiert.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 22.10.2021 03:14 Uhr

Das große Thema in der Bürgerversammlung Oberweißenbrunn war die Frage um Bauland, Bauplätze und damit die Zukunft junger bauwilliger Familien. Bürgermeister Georg Seiffert zeigte das vorhandene Potenzial auf: zwölf klassische Baulücken, neun leerstehende Wohngebäude und elf Wohngebäude mit Leerstandsrisiko, das heißt, dass der jüngste Bewohner 75 Jahre und älter ist. Auch leerstehende und nicht mehr genutzte Scheunen hätten Potenzial. Bewusst und konsequent setze die Stadt Bischofsheim auf "Innen vor Außen". Für den Bürgermeister ist es das Erfolgsrezept für Bischofsheims lebendige Innenstadt und auch für lebendige Ortsteile.

Natürlich verstehe er auch den Wunsch nach Neubaugebieten und einem Neubau. "Wer auf Neubaugebiete setzt, vernachlässigt den Ort", betonte er. In Oberweißenbrunn gebe es Potenzial. Der Haken sei allerdings, dass sich alle Gebäude und Grundstücke in Privatbesitz befinden.

Innenentwicklungslotsen der Kreuzbergallianz

Wohin sollen sich junge Familien wenden, die bauen möchten, fragte Gerhard Kirchner. Die Stadt sei der Ansprechpartner, entgegnete Seiffert. "Wir vermitteln gerne, wo es möglich ist." Auch verwies er auf die Innenentwicklungslotsen der Kreuzbergallianz, die ebenso wie die Stadt beratend und unterstützend zur Seite stehen. "Es muss bewusst sein, es geht nicht von heute auf morgen." Seiffert versicherte, dass die Stadt Eigentümer von Baulücken und Leerständen auch regelmäßig anspreche.

Frank Zachmann brachte die Oberweißenbrunner Problematik auf den Punkt: "Im Moment steht in Oberweißenbrunn nichts zur Verfügung. Niemand verkauft etwas." Zweifelhaft erschien einigen Teilnehmern der Bürgerversammlung auch die hohe Anzahl an Baulücken und Leerständen. Um den Datenschutz zu wahren, konnte der Bürgermeister aber keine konkreten Grundstücke benennen. Der Wunsch nach einem weiteren Baugebiet wurde geäußert. "Kein Riesenbaugebiet, wenigstens zwei oder drei Bauplätze", so Zachmann und plädierte für eine individuelle Betrachtung von Oberweißenbrunn.

Ziehen junge Familien weg?

Gustav Schrenk befürchtete, dass junge Familien, die ein Eigenheim schaffen möchten, in andere Kommunen abwandern müssen, damit gehe Steuerkraft verloren und die Einwohnerzahl dezimiere sich. Der Bürgermeister verwies auf Entwicklungen anderer Kommunen, die trotz Neubaugebiet keinen nennenswerten Bevölkerungszuwachs haben, im Gegenteil, dort würden die Altorte leer werden.

Selbst wenn die Stadt Bischofsheim für Oberweißenbrunn ein Baugebiet ausweisen möchte, könne sie dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht, machte Seiffert aufmerksam. Die Stadt habe nicht den nötigen Grundbesitz und Fehler der Vergangenheit sollen nicht wiederholt werden, dass Bauplätze ausgewiesen werden, die die Stadt nicht vermarkten könne. "So sind die klassischen Baulücken entstanden."

Weder Bauplätze noch Leerstände

Grundsätzlich befürwortete Gerhard Kirchner die Stärkung des Innenbereichs, doch für junge Familien seien zehn bis 15 Jahre Wartezeit nicht realistisch. Die Stadt müsse einen "sowohl als auch"- Weg finden, gerade in Oberweißenbrunn, wo weder Bauplätze noch Leerstände zum Verkauf stehen. Der Bürgermeister gab die Verantwortung ein Stück weit an die Bevölkerung zurück. "Nicht nur mit dem Finger auf die Stadt zeigen. Es müssen alle mitmachen. Bereitschaft und Verantwortung für den eigenen Ort spielen eine bedeutende Rolle."

Was gab es sonst noch für Themen? Das Kanalsystem in der Kapellenstraße wurde erneuert, um Fremdwassereinträge aus der Kläranlage zu bekommen. Eingebaut wurde ein Trennsystem. Die Erdbecken im Mühlengrund wurden fertiggestellt, ein Beitrag zum aktiven Hochwasserschutz. Oberweißenbrunns Feuerwehr bekommt ein neues Mannschaftstransportfahrzeug. Die Ausschreibung werde vorbereitet. Die mit dem Trägerverein abgestimmte Planung zur Kindergartensanierung werde mit der Regierung von Unterfranken abstimmt, um den Förderantrag stellen zu können.

Standorte der Geschwindigkeitsmessanlagen

Diskutiert wurde über den Zeitpunkt und die Standorte der Geschwindigkeitsmessanlagen in der Geigensteinstraße. Der Bürgermeister sicherte zu, dass weitere Messungen an anderen Standorten vorgenommen werden. Ob Bedarf für ein Gelände für landwirtschaftliche Gerätehallen besteht, soll in Kürze abgefragt werden.

Zum geplanten Mobilfunkmast konnte Seiffert nur mitteilen, dass das Thema "im Werden" sei. Der Bauhof bittet, den Grünabfallplatz des Friedhofs nicht für Grünabfälle aus dem Garten zu verwenden, informierte der Bürgermeister.

 
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